Licht und Schatten liegen im Zeitschriftenmarkt nah beieinander: Die Verlage sind einerseits in Gründungslaune und schieben verstärkt neue Titel in den Markt (s. Kasten unten). Andererseits geht die Gesamtauflage aber weiter zurück. Das schlägt sich dann auch entsprechend in der Gesamtbilanz nieder. 2016 sanken die Erlöse von Publikums- und Fachzeitschriften um 1% auf 5,4 Mrd Euro.
Die Gewinner- und die Verliererrolle sind dabei klar verteilt:
- Die Publikumszeitschriften notierten bei –3,4%, vor allem wegen weiterhin rückläufiger Anzeigenerlöse.
- Die Fachzeitschriften sind dagegen mit +3,3% gewachsen.
Diese zweigeteilte Entwicklung soll sich laut den Beratern von PricewaterhouseCoopers (PwC) fortsetzen. Sie prophezeien den Fachzeitschriften in ihrer jährlichen Zukunftsstudie zur deutschen Medien- und Unterhaltungsbranche weitere Zuwächse:
- Der Gesamtumsatz soll in den kommenden Jahren im Schnitt um 1,6% steigen auf 2,1 Mrd Euro im Jahr 2021.
- Das Anzeigengeschäft soll dann 1,1 Mrd Euro zum Umsatz beitragen; das wäre ein durchschnittliches Plus von 2,2% pro Jahr.
- Bei den Vertriebserlösen sollen die Zuwächse im Digitalgeschäft die Printrückgänge nicht nur ausgleichen, sondern sogar für ein leichtes Wachstum sorgen.
Im Gesamtmarkt können die Zuwächse bei den Fachzeitschriften den Umsatzrückgang bei den Publikumszeitschriften aber nicht ausgleichen: Für den Publikumsmarkt erwartet PwC einen Umsatzrückgang von knapp 4% jährlich auf 2,8 Mrd Euro im Jahr 2021.
Neugründungstrend bei Publikumszeitschriften
Publikumszeitschriften, die sich eng an den spezifischen Interessen der Leserschaft orientieren, sollen den rückläufigen Printauflagen entgegenwirken. Das wirkt sich auf die Zahl der Neugründungen aus:
- Ende März 2017 gab es in Deutschland 1596 mindestens quartalsweise erscheinende Publikumszeitschriften. Das ist ein Anstieg von 35% seit 2001.
- Allein 2016 kamen 87 neue Zeitschriften auf den Markt. 53 davon wurden mittlerweile wieder eingestellt.
- Im 1. Quartal 2017 kamen 18 neue Titel hinzu.
Quelle: PwC, Wissenschaftliches Institut für Presseforschung und Publikumsanalysen
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