Das Ergebnis dieser Umfrage war erwartbar: Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich unter mehr als 900 Einzelhandelsunternehmen umgehört, wie der Handel das Thema Energiekosten einschätzt. Das wenig überraschende Ergebnis: Die große Mehrheit der Händlerinnen und Händler in Deutschland spürt Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine auf das eigene Unternehmen.
Laut der aktuellen HDE-Umfrage spürten 89% der befragten Händlerinnen und Händler die Auswirkungen des Krieges in Form höherer Energie- und Lieferantenpreise, wie es in der Mitteilung des HDE heißt.
„Wer in den vergangenen Wochen einen neuen Energievertrag abschließen musste, hat deutliche Preiserhöhungen zu verkraften“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Noch befindet sich laut Umfrage rund die Hälfte der Befragten in laufenden Energieverträgen und war bislang nicht zu einem Wechsel von Tarif oder Anbieter gezwungen. Auf viele Händlerinnen und Händler kommen die mit einem neuen Energievertrag verbundenen Preiserhöhungen demnach also noch zu. „Handelsunternehmen machen die hohen Energie- und Lieferantenpreise schon heute zu schaffen. Sie blicken daher mit großer Sorge auf einen bevorstehenden Tarif- oder Anbieterwechsel“, betont Genth.
Zudem sei bereits die Suche nach Energieanbietern und passenden Tarifen mit Herausforderungen verbunden, wie die HDE-Umfrage zeigt. Demnach berichte fast jedes Achte der befragten Handelsunternehmen von Problemen bei der Verlängerung seines Energievertrages. „Viele Händlerinnen und Händler finden keinen Energieanbieter, der sie mit ausreichend Energie zu wirtschaftlichen Bedingungen versorgen kann. Das ist besonders mit Blick auf den Winter dramatisch“, so Genth weiter.
Einen Ausweg aus dieser Situation sehen Händler laut Umfrage darin, in Photovoltaik-Anlagen sowie Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren und Wärmeprozesse zu elektrifizieren. Der Strom hierfür müsste im besten Fall aus der eigenen Solaranlage stammen, doch gerade beim Photovoltaik-Ausbau sieht der HDE dringenden Handlungsbedarf.
Nach Einschätzung des Verbandes müssen die Anreize für den Ausbau in diesem Bereich durch den Gesetzgeber so gesetzt werden, dass sich eine größtmögliche Dimensionierung der Anlage lohnt.
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