Die Digitalisierung wesentlicher Geschäftsprozesse ist an manchen Verlagen bisher fast spurlos vorbeigegangen, Potenziale bleiben ungehoben. Das liegt manchmal auch an Managern, denen es an den Skills fehlt, ihre Mitarbeiter ins digitale Zeitalter zu führen. Worauf kommt es wirklich an?
Im HR-Channel von buchreport.de fasst Michael Lemster zum Jahreswechsel die Führungsqualitäten zusammen, ohne die es schwer wird, die Herausforderungen von Wettbewerb und Veränderungsdruck zu bewältigen.
In vielen Medienunternehmen wird die angestammte Unternehmenskultur zu einem Hindernis für notwendige Veränderungen, die erforderlich sind, um die Herausforderungen der digitalen Welt zu meistern.
Dabei muss die Führung nicht nur eine Vision für eine Zukunft mit steigenden Kundenerwartungen, mehr Wettbewerb, neuen Liefer- und Absatzkanälen und fortschreitender Technologie formulieren. Sie muss auch die Ressourcen bereitstellen, die es ermöglichen, die Potenziale zu nutzen, die die Digitalisierung bereitstellt.
Was bedeuten neue Führungsqualitäten?
Einige Fachleute argumentieren, dass völlig neue Führungsqualitäten erforderlich sein werden, um im digitalen Zeitalter zu überleben. So eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten wie virtuelle Teams, führt neue Kommunikationsmittel ein, erhöht die Geschwindigkeit und den Informationszugang, beeinflusst die Machtstrukturen und erhöht die Effizienz und Standardisierung.
Um Unternehmen zu steuern und ihnen zu helfen, die Vorteile solcher digitaler Veränderungen zu nutzen, müssen Führungskräfte eine Vielzahl von unterschiedlichen Fähigkeiten entwickeln. Nachfolgend die wichtigsten Kompetenzen, die Führungskräfte nach Meinung von Fachleuten im Zeitalter der digitalen Transformation benötigen.
Digitaler Wandel und Unternehmenskultur
Es ist leicht erkennbar, dass die Einführung und Nutzung digitaler Tools eng mit Unternehmenskulturen verbunden ist, die den Einsatz von Technologie schätzen. Dies determiniert die Bereitschaft von Unternehmen zur erfolgreichen Implementierung digitaler Tools.
Sicherlich bleibt es Gegenstand weiterer Untersuchungen, inwieweit die Kultur die Auswahl und effektive Implementierung digitaler Technologien in Unternehmen beeinflusst. Die Beantwortung dieser Frage liefert auch relevante Informationen darüber, wie die digitale Technologie die Unternehmensidentität verändert und neue Unternehmensgrenzen formt. Weiter haben wir festgestellt, dass Expertenbeiträge sowohl mit Mikro- als auch mit Makroansätzen unterstreichen, dass Informationstechnologie und strategisches Management einer stärkeren Abstimmung bedürfen. Die digitale Transformation ist langfristig erfolgreich, wenn die allgemeinen Unternehmensziele eine Notwendigkeit begründen, neue digitale Werkzeuge oder Instrumente einzusetzen.
Es zeigt sich dabei, dass Führungskräfte Schlüsselakteure bei der Entwicklung einer digitalen Kultur sind: Sie müssen Beziehungen zu multiplen und verstreuten Interessengruppen aufbauen und sich darauf konzentrieren, kollaborative Prozesse in komplexen Umgebungen zu ermöglichen, während sie sich gleichzeitig um dringende ethische Fragen kümmern. Denn wachsende ethische Bedenken im Zusammenhang mit der Anwendung von KI bei Managementtätigkeiten sowie beim Einsatz von Technologie und Daten werden zu einem vordringlichen Thema.
Personalkonzepte für die Zukunft
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Welche Führungsqualitäten werden gebraucht?
Um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu bewältigen, müssen die Führungskräfte eine Kombination aus technischen und menschlichen Skills entwickeln, die primär auf die Fähigkeit hinauslaufen,
- vernetzt zu denken
- offen zu sein für neuartige und fremde Ideen
- in einem digitalisierten Kontext effektiv zu kommunizieren
- den Zusammenhalt zwischen geografisch auseinanderliegenden Teammitgliedern und anderen Stakeholdern zu gewährleisten
- Initiativen und Veränderungen zu fördern und
- komplexe und schnelle Problemlösungen zu meistern.
Offen ist dabei zumindest teilweise der Weg, wie Führungskräfte die Fähigkeiten entwickeln können, die sie benötigen, um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein.
Digital führen lernen
Einer dieser möglichen Wege verdient intensivere Diskussion: Gaming. Einige Forscher haben sich damit befasst, ob Computerspiele einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung sozialer und digitaler Kompetenzen haben. Mit Computerspielen sind dabei virtuelle Multiplayer-Spiele gemeint. Diese Spiele bedingen einige Arten von virtuellen Verhaltensweisen, die das Team-Engagement fördern und eine höhere Teamleistung erzielen: genau das, was in teilvirtualisierten Business-Umgebungen erforderlich ist.
Eine näherliegende Überlegung: Digital Natives und technische Experten könnten sich in Unternehmen an der Ausbildung von Personen beteiligen, die mit Technologie weniger vertraut sind oder eine negative Einstellung gegenüber der Einführung von Technologie zeigen, zum Beispiel durch Reverse-Mentoring-Programme.
Experten haben eine Reihe von Best Practices identifiziert, bei denen Leiter virtueller Teams zu maßgebenden Akteuren bei der Lösung von Herausforderungen der physischen und organisatorischen Distanz werden. Bei der Betrachtung virtueller Teams hat sich der Fokus von den traditionellen Vorstellungen von Führung verschoben und auf neue Konzepte von gemeinsamer und verteilter Führung konzentriert. So wie der Bedarf an Geschwindigkeit als Reaktion auf beschleunigte Veränderung des geschäftlichen Umfeldes und höhere Konnektivität zur Entwicklung virtueller Teams führte, könnte der gleiche Bedarf die Abflachung hierarchischer Strukturen in Richtung einer gleichmäßigeren, geteilten und stärkeren Führung unter virtuellen Teammitgliedern vorantreiben.
Kreatives Denken und Innovation
Laut Einschätzung des Weltwirtschaftsforums ist unternehmerische Kreativität eine der grundlegenden Fähigkeiten für 2020 und darüber hinaus.
Aus strategischer Sicht muss die Führung in zweierlei Hinsicht als Innovationstreiber positioniert werden: einerseits zur Schaffung eines Arbeitsumfeldes, das sich auf Kreativität und die nachfolgenden Innovationsprozesse konzentriert, andererseits zur Erreichung der erforderlichen Wettbewerbsfähigkeit der Organisation angesichts der bestehenden Veränderungen. Die Kultivierung dieser Fähigkeiten bildet einen Weg für die effektive Führung, die im Unternehmen erforderlich ist.
Führungskräfte-Entwicklung für das digitale Zeitalter
In diesem Zusammenhang ist Talentförderung ein wichtiger Weg, um nicht nur Ihre Mitarbeiter zu unterstützen, sondern auch eine Kultur zu schaffen, die Experimente und Lernen fördert. Wenn es darum geht, zu bestimmen, wie Sie Ihre Mitarbeiter entwickeln können, ist es sinnvoll zu überlegen, ob traditionelle Schulungsprogramme in einer sich schnell verändernden digitalen Welt noch ausreichen. Auch sollten Sie bestehende Programme zur Führungskräfteentwicklung neu bewerten und neue Wege identifizieren, um Führungskräften in Ihrem Unternehmen zu helfen, diejenigen spezifischen Fähigkeiten zu entwickeln, die für den Erfolg in einem digitalen Geschäftsumfeld notwendig sind.
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