Die Generation Y kann nicht arbeiten, meinen manche Führungskräfte. Dabei kann sie nur eines nicht gut: sinnleere Tätigkeiten in unpersönlichem Umfeld gegen Gehalt mechanisch ausführen. Wie stellen sich Vorgesetzte am besten darauf ein?
Die Generation Y hat einfach andere Bedürfnisse. Wenn diese befriedigt werden, bringt sie Leistung wie jede andere Generation. Dies meint Simea Ulrich, Content Manager bei der Schweizer Medienagentur und Weiterbildungsinstitution Haemeulrich.com, im HR-Channel von buchreport.de. Sie sagt, was sie sich unter „guter Arbeit“ vorstellt – und stellt damit in Frage, was andere Generationen für gewiss ansehen.
Mit stetig schnellerer Technik, moderner Kommunikation und neuen Medien sind wir aufgewachsen. Wir sind um 1980 bis 2000 geboren, mittlerweile volljährig und in der Arbeitswelt angekommen. Wir sind die Generation Y, auch Millennials genannt, haben andere Ansprüche an die Arbeitswelt.
Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Gerade, weil ich oft Missverständnis und Missgunst zwischen den Generationen sehe. Dieser Text geht an alle verzweifelten Chefs, Eltern und Mitarbeitenden: Meine Sicht auf die Generation Y von innen (Ich bin 1999 geboren).
Work-Life-Balance vs. Work-Life-Blend
Die Generation Y kann gut hinterfragen. Zum Beispiel: „Warum sollte ich mich acht Stunden hinsetzen, mein Leben pausieren? Und wieso sollte ich danach leben, als ob es keine Arbeit gäbe?“
Berechtigte Frage, finde ich. Wir wollen eine Integration vom Arbeitsleben ins restliche Leben. Auf private Nachrichten antworten während der Arbeitszeit und erreichbar sein außerhalb der Arbeitszeiten. Klingt für Millennials nach einem fairen Deal und einem Traumjob.
Ich habe das Glück, diese Arbeitskonditionen zu genießen. Wenn ich gefragt werde, wie ich arbeite, sage ich meistens: „immer und nie“. Denn es bedeutet nicht, dass ich 24/7 arbeite. Es bedeutet aber auch nicht, dass ich jeden Wochentag mein Leben für acht Stunden pausiere.
Lohn vs. Arbeitsumfeld und Sinnfrage
Wir wollen nicht reich werden mit einem blöden Job. Was kann Geld, wenn ich mein Leben an 5 von 7 Tagen nicht so leben kann, wie ich es gerne möchte?
Ein tolles Arbeitsumfeld macht uns glücklicher. Damit meine ich profane Dinge: Kaffeemaschinen, gute Infrastruktur, Homeoffice-Optionen, einfache Pausenregelungen. Wenn ich Spaß haben darf bei der Arbeit, werden Ferien auch weniger dringend.
Zudem sollte der Job einen Zweck erfüllen, hinter dem ich stehen kann. Besonders wir Millennials wünschen uns, Einfluss zu nehmen auf die Welt. Persönliche Leidenschaft kann viel mehr als Zuckerbrot und Peitsche!
Personalkonzepte für die Zukunft
Mehr zum Thema Personalmanagement und -führung lesen Sie im HR-Channel von buchreport und Channel-Partner Bommersheim Consulting. Hier mehr
Chefgehabe vs. Freundschaften
Das Zauberwort: flache Hierarchien. Hat für mich auch viel mit Transparenz zu tun. Offene Feedback-Kultur. Wir wollen Freunde bei der Arbeit, schließlich verbringen wir viel Zeit dort!
„Der Chef sagt mir, was ich tun soll.“ Sehen wir nicht ein. Als Generation „Why“ können wir Konzepte hinterfragen und dann aber auch verbessern. Ich verstehe, dass das nervig sein kann. Aber bitte: Sprecht uns das nicht ab!
Arbeitsbedingungen wirken sich übrigens auch auf die Zahlen aus. Eine Studie hat ergeben, dass glückliche Arbeitende 12 bis 20% produktiver sind.
Wer gerne mehr ins Detail gehen würde, kann sich diesen Talk anschauen. Ich finde, Steffi Burkhart erklärt wunderbar:
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Publishingblog.ch.
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