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Hugendubel knüpft am Kleinformat-Netz

Hugendubel im Modehandel: Der bundesweit aktive Buchfilialist Hugendubel bewirtschaftet Bücherinseln in Modeläden. So hat auch Textilhändler Wöhrl Flächen für ein populäres Selbstbedienungs-Buchangebot freigeräumt. Das Buch-Mobiliar wurde an den vorhandenen Ladenbau angepasst und ist mit der Marke Hugendubel gekennzeichnet. (Foto: Hugendubel)

Hugendubel will seine Nebenmarkt-Aktivitäten weiter forcieren. Der deutschlandweit aktive Buchfilialist hat neue Handelspartner für sein Shop-in-Shop-Konzept gewonnen, das mittlerweile neben den klassischen Buchhandlungen ein kleinteiliges Netz von mehreren tausend Verkaufsstellen spannt. 

Initialzündung waren die 30 qm kleinen Shop-in-Shops, die Hugendubel seit 2015 in Karstadt-Warenhäusern eingerichtet hat. Vor 5 Jahren hatte der für stattliche Vollbuchhandlungen stehende Filialist seinen ersten Shop-in-Shop im damaligen Karstadt am Münchner Bahnhofplatz eingerichtet. Daran anknüpfend hat Hugendubel weitere Filialisten anderer Einzelhandelssparten angesprochen und sich als Einrichter, Betreuer und Lieferant integrierter Buchangebote angedient. Es ist ein peu à peu wachsendes Shop-in-Shop-Konzept mit schmalspurigen Angeboten, angefangen bei der Bewirtschaftung von Displays über kompakte Kleinflächen bis hin zu stattlicheren Buchangeboten in der Größenordnung von 100 qm.

buchreport hatte über die zunächst unter dem Radar getesteten Nebenmarkt-Ansätze im Herbst 2019 exklusiv berichtet. Damals ging es um Kooperationen mit der süddeutschen Modekette Wöhrl, eine vierstellige Zahl von Buchdisplays, u.a. in der Textilkette NKD, sowie Buchplatzierungen beim Nonfood-Discounter Pfennigpfeiffer und dem Sportausstatter GolfHouse.

 

Nebenmarkt-Aktivitäten als eigener Geschäftsbereich

Mit dem für diese Aktivitäten gegründeten Hugendubel Buchvertrieb, geführt von Dirk Brettschneider, und einem eigenem Zentrallager in Braunschweig treibt die Buchkette die Nebenmarkt-Aktivitäten voran – und meldet jetzt weitere Kooperationspartner. Bestückt werden 

  • Bestseller-Flächen im Lebensmittelhandel, namentlich in Läden des Edeka-Verbunds, beim Elektronikfachhändler Expert und der süddeutschen Warenhauskette Breuninger
  • die Läden des Hamburger Unternehmens Wolsdorff Tobacco, das in ganz Deutschland mit Tabakwarenfachgeschäften in Innenstadtlagen, Einkaufszentren, Verbrauchermärkten, an Bahnhöfen und Flughäfen vertreten ist
  • ausgewählte Bahnhofsbuchhandlungen von Dr. Eckert und damit einer Unternehmensgruppe, die selbst buchhändlerisch aktiv ist und mit einem Buchumsatz von 14,6 Mio Euro zu den größten Bahnhofsbuchhändlern Deutschlands zählt (aktiv u.a. mit der Marke Ludwig). Kleinere Standorte mit zugespitztem Angebot werden jetzt aber vom Hugendubel-Buchvertriebs-Team bestückt, das damit wirbt, sehr flexibel und standortbezogen passende Sortimente zu identifizieren.

 

Ausbau des Karstadt/Kaufhof-Engagements

Bei dem mittlerweile fusionierten Warenhaus Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) ist Hugendubel in über 70 Filialen vertreten, wobei es neben den überwiegend auf 30 qm konzentrierten Kleinflächen mittlerweile auch größere Buchabteilungen gibt, wie in Hildesheim mit etwa 100 qm.

Nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof erhielt Hugendubel im vergangenen Jahr auch den Zuschlag für sämtliche Kaufhof-Häuser. Im kommenden Jahr soll die Marke Hugendubel dann „in einem Großteil der Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen“ präsent sein, heißt es von Hugendubel, der sein Angebot flexibel in dem zusammenwachsenden, von der Coronakrise besonders gebeutelten und mit Filialrückbau restrukturierten Warenhauskonzern GKK integriert.

„Unser flexibles Konzept kommt bei unseren Kunden und Partnern sehr gut an“, zieht Brettschneider, der vor seiner Tätigkeit bei Hugendubel mehrere Jahre Geschäftsführer bei Weltbild und Jokers war, ein positives Zwischenfazit.

Hugendubel bietet verschiedene Vertriebskonzepte an:

  • Die Bandbreite reicht von Display-Lösungen mit nur 15 Titeln über Shop-in-Shop-Flächen auf 10, 30, 50, 80 und 110 qm bis hin zu Vollsortimentslösungen auf mehreren 100 qm Verkaufsfläche.
  • Für jeden Kooperationspartner wird ein individuell zugeschnittenes Konzept entwickelt.

Weitere Präsenz im stationären Handel will Hugendubel auch mit Pop-up-Stores zeigen, wobei man „kurzfristige Chancen“ wahrnehme und für attraktive Flächen ein Konzept mit flexiblem Ladenbau umsetze. Als Beispiele für Pop-up-Flächen nennt Hugendubel die Filialen in Erfurt (400 qm, im September 2020 eröffnet) und Fürth (800 qm, Herbst 2018). Zum Teil entstehen aus dem Pop-up-Ansatz auch Dauerpräsenzen.

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