Die Feuilletons beschäftigen sich weiter mit den Plagiatsvorwürfen gegen die junge Bestsellerautorin Helene Hegemann, die gestern Abend ihren Auftritt bei Harald Schmidt hatte, der das Plagiatthema wie erwartet leichtfüßig als großartiges Marketing ironisierte („Ist Dein Vater vielleicht der Blogger?“). Die „Süddeutsche Zeitung“ stellt die Reaktionen der Rezensenten auf den Roman „Axolotl Roadkill“ vor und nach dem Bekanntwerden der kopierten Stellen gegenüber.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ führt ein ausführliches Interview mit dem Schriftsteller Airen, aus dessen Buch „Strobo“ Hegemann ohne Genehmigung kopiert hatte.
In der „Welt“ stellt Matthias Heine dar, wie man in der Popmusik mit dem Kopieren fremder Textstellen umgeht, und dass der Fall Hegemann an einem uralten Streit rühre. „Hinter der Plagiatsdebatte lauert noch ein ganz anderer, älterer und viel tiefer gehender Konflikt. Die Pfaffen, die über den Zugang zur Kultur wachen, sind froh, endlich etwas anderes gegen Helene Hegemann in der Hand zu haben als nur ihre eigenen Vorurteile.“
„Spiegel online“ und „stern.de“ widmen sich gleichermaßen den Vorwürfen und der Nominierung Hegemanns für den Preis der Leipziger Buchmesse. Die „taz“ beschäftigt sich eingehend mit der Buchpreis-Shortlist und stellt fest: Ohne Hegemann wäre die Liste „ganz schön überraschungsarm“.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 13), spiegel.de, stern.de, welt.de, taz.de, Hegemanns Auftritt bei Harald Schmidt: daserste.de
BUCHHANDEL
Umsatzzahlen: Nach dem erfolgreichen Jahr 2009 verzeichnet der Buchhandel im Januar einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent im Vergleich zum Januar 2009.
„Handelsblatt“ (S. 66)
BÜCHER & AUTOREN
Wilhelm Genazino: Der Schriftsteller erhält am 28. April in Hamburg den mit 10.000 Euro dotierten Rinke-Sprachpreis für seinen Roman „Das Glück in glücksfernen Zeiten“.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 40)
Rudi Paret: Das 1957 bei W. Kohlhammer erstmals erschienene Buch „Mohammed und der Koran“ wird noch heute verkauft. Man lerne durch Paret „womöglich manches über Mohammed und den Koran – noch mehr aber über ein Fortwirken des Antisemitismus in der deutschen Orientalistik“, urteilt Raphael Gross in der
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 40)
Gerhard Rühm: Der Wiener Autor, Musiker und Theatermacher feiert seinen 80. Geburtstag – ein Blick auf seine Arbeit.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 39), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 16), welt.de
Preis der Leipziger Buchmesse: Die Kandidatinnen und Kandidaten stehen fest. In der Kategorie Belletristik sind Jan Faktor, Helene Hegemann, Georg Klein, Lutz Seiler und Anne Weber nominiert. In der Kategorie Sachbuch stehen Michael Hampe, Steffen Martus, Ulrich Raulff, Frank Schirrmacher und Wolfgang Ullrich in der Endausscheidung. Bei den Übersetzungen konkurrieren Ulrich Blumenbach, Christian Hansen, Grete Osterwald, Rosemarie Tietze sowie Hubert Witt um die Auszeichnung. Verleihung ist am 18. März.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 16), tagesspiegel.de, welt.de
Ökonomie-Kritik im Bücherregal: Die Hilflosigkeit der Wirtschaftsfachleute im Umgang mit der Finanzkrise macht Fundamentalkritik an der herrschenden Lehre wieder hoffähig. Einen Blick auf aktuelle Neuerscheinungen im angelsächsischen Raum wirft das
„Handelsblatt“ (S. 66)
ONLINE
Apple: In sechs Wochen kommt der „iPad“ auf den deutschen Markt. Der „Tagesspiegel“ wirft einen genauen Blick auf den Tablet-PC.
tagesspiegel.de
Blogs I: Anlässlich der Plagiatsvorwürfe gegen Helene Hegemann berichtet der Blogger Glam (Volker Ludewig) über die Arbeit und das Selbstverständnis von Bloggern.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37-38)
Blogs II: Dass das Bloggen unter Jugendlichen laut einer US-Studie kaum verbreitet ist und der Anteil der Blogger in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen in den letzten fünf Jahren von 24 auf 15 Prozent sank, berichtet
tagesspiegel.de
MEDIEN & MÄRKTE
Ringier: Der Schweizer Verlag führt im gesamten Konzern Google Apps in der kostenpflichtigen Unternehmensversion ein und ersetzt damit seine Microsoft-Architektur. Neben einer deutlichen Produktivitätssteigerung erhofft sich Ringier eine Kostenersparnis von rund einer Million Schweizer Franken pro Jahr.
„Handelsblatt“ (S. 29)
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