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Ich bin ein Printmann

Der Verleger Volkmar Mair (Foto) wird heute, am 6. Mai, 80 Jahre alt. Längst hat er Sohn Frank Mair sowie Tochter Stephanie Mair-Huydts in die Geschäftsführung berufen und konzentriert sich selbst auf den Vorsitz des Verwaltungsrats. Dennoch gibt es fast keinen Tag, an dem er sich nicht durch die Drehtür des Verlagsgebäudes in Kemnat bei Stuttgart schwingt, die seine Initialen trägt.

Was in Ihrer 1957 begonnenen Verlegerkarriere war für Sie aus heutiger Sicht das für das Unternehmen bedeutsamste Ereignis?

Es gab sehr viele für MairDumont bedeutsame Partnerschaften und Übernahmen. Am wichtigsten war vermutlich die Erfahrung, dass es sich lohnt, neue Produkte mit sehr hohem Werbeeinsatz in den Markt zu bringen. Wir haben dies erstmals 1958 bei der Einführung der Generalkarte und 1960 beim ersten Shell-Atlas erlebt. In der Kartografie ist das ganz neu gewesen und vielleicht konnten wir dadurch sogar die Buchverlage insgesamt beeinflussen.

Als Sie Falk vor 13 Jahren übernommen haben, wurden überwiegend gedruckte Atlanten und Karten verkauft. Haben Sie seinerzeit damit gerechnet, dass sich der Medienwandel in der Kartografie so schnell vollziehen würde?

Es ist in der Tat sehr schnell gegangen, aber wir haben ja auch reagiert und rechtzeitig die Navigation aufgebaut. Die Stadtkartografie hat im Printbereich sehr stark verloren, aber bei Atlanten und Länderkarten hat sich der Markt inzwischen stabilisiert, da die Reiseplanung mit elektronischen Produkten nicht richtig funktioniert. Auch unsere Freizeitkarten verkaufen sich sehr gut.

Mit Falk und dem DuMont Reiseverlag haben Sie zwei Familienunternehmen übernommen, deren Verleger ihr Lebenswerk unbedingt im Familienbesitz halten wollten. Wie groß ist die Chance, dass der 1948 von Ihrem Vater gegründete Verlag in vierter Generation in Ihrer Familie bleibt?

In meiner Familie kann sich keiner vorstellen, dass das anders kommt! Meine Enkel interessieren sich bereits für das Geschäft, und ich bin sicher, dass sie das 100-jährige Verlagsjubiläum als Familienunternehmen feiern werden.

Eines Ihrer Hobbys ist bis heute das Wandern. Informieren Sie sich lieber anhand einer App oder bevorzugen Sie weiterhin gedruckte Reiseinformationen?

Ich bin ein Printmann und verlasse mich auf unsere gedruckten Produkte.

Und welche Bergtour haben Sie sich für dieses Jahr vorgenommen?

Berge sind für mich nach wie vor eine große Herausforderung. Dieses Jahr möchte ich mal wieder ins Kaisergebirge mit seinen mehr als 20 Gipfeln.

Die Fragen stellte Maria Ebert

aus: buchreport.magazin 5/2011, das Sie hier bestellen können

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