Streng genommen tut Jeff Bezos für die Leser, Autoren und Verlage dieser Welt so viel Gutes, stellt US-Schriftsteller James Patterson fest. Auf CNN versetzt er sich in den Amazon-Chef und lässt ihn wie im Exposé eines Entwicklungsromans geläutert zu einem Buch-Gutmenschen werden.
Der Amazon-kritische Bestseller-Autor Patterson wählt das Florett und arbeitet mit Doppelbödigkeiten und feiner Ironie, die durchaus auch Amazons Verdienste um die Branche würdigt. Wäre er Bezos, schreibt Patterson, könnte er sich vieler Errungenschaften rühmen:
- „Amazon hat Millionen von Büchern in die Hände und Köpfe von Millionen von Menschen gebracht“.
- „Ich, Jeff Bezos, habe den Verlagen beigebracht, dass E-Books, Online-Marketing und digitale Hörbücher reale Dinge sind. Und ich habe genug Druck ausgeübt, damit sie ihre internen Hierarchien prüfen und einige bestimmte verschwenderische Methoden über Bord werfen.“
- „Amazon ist ein brillianter Innovator, der den Buchhandel und das Lesen verwandelt hat.“
Es mündet in dem Bekenntnis, „ich bin nicht hier, um sie zu vernichten, ich bin hier, um sie zu verbessern“ und dem Lob der Vielfalt. Es sei schließlich deutlich zu sehen, dass wir weniger gute Bücher und Autoren entdecken, wenn es weniger Verlage gibt, weil es keine Frage des Geldes, sondern des intensiven Kümmerns sei. Patterson lässt Bezos schließen: „Von heute an werde ich fair und offen mit Verlagen umgehen.“
Dies ist nicht das erste Mal, dass sich Patterson in Branchenfragen zu Wort meldet. Unter anderem spendete er amerikanischen Indie-Buchhändlern im vergangenen Jahr 1 Mio Dollar. Zuletzt engagierte sich Patterson im Zuge der E-Book-Konditionen-Debatte gemeinsam mit anderen Autoren für Hachette.
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