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Ideale Impulsartikel

Spiele bekommen als Ergänzungssortiment im Buchhandel einen größeren Auftritt (buchreport.de berichtete). Kosmos-Buchhandelsverkaufsleiterin Antje Buhl über Möglichkeiten, das Spielegeschäft zu entwickeln.

Welche Spielregeln müssen Buchhändler lernen, die Spiele ins Sortiment nehmen?
Sie sollten mit preisbindungsfreier Ware zurechtkommen und damit vielleicht auch aktiv umgehen. Sie müssen dabei auch berücksichtigen, dass es generell bei Spielen kein Remissionsrecht gibt. Unter sortimenterischen Aspekten ist es natürlich hilfreich, sich mit der Ware inhaltlich zu beschäftigen, nicht nur die Alterseinteilungen zu kennen, sondern auch die unterschiedlichen Spielanlagen. Der eine Kunde mag schnelle, einfache Spiele, der andere liebt es strategisch. Es ist natürlich hilfreich, wenn man selbst Erfahrungen mit solchen Spielen hat. Unsere Seminare sind deshalb wenig theoretisch, sondern da wird ausprobiert und angespielt.

Wohin mit den Spielen in der Buchhandlung, wenn man keine Großfläche hat?
Es muss ja keine eigene Abteilung sein. Ich würde die Spiele thematisch und nach Altersgruppen platzieren, damit sie von der jeweiligen Zielgruppe entdeckt werden. Mit einem eigenen Spieletisch kann man zudem etwas deutlicher signalisieren, dass es in dieser Buchhandlung noch Spiele gibt. Ob mit der wachsenden Erfahrung dann vielleicht ein eigenes Spieleregal Sinn macht, hängt auch vom Wettbewerb ab, ob es einen Spielwaren-Fachhändler oder auch einen Drogeriemarkt mit Spielwarenabteilung in der Nähe gibt.

Was weiß man über die Spielekäufer?
Es sind meist Frauen, Mütter oder Großmütter, und wohl noch häufiger als Bücher werden Spiele als Geschenk eingekauft. Es gibt dann in der Preislage von 5 Euro die sogenannten Mitbringspiele, die gern für  Kindergeburtstage eingekauft werden. Es ist ja heute weit verbreitet, dass jedes Kind in einer Geburtstagsrunde auch noch ein eigenes kleines Geschenk bekommt: Für den Buchhandel ein idealer Impulsartikel.

Noch ausgeprägter als bei Büchern ist Weihnachten die Hochsaison für Spielwaren …
Es wird aber nicht reichen, sich nur im Herbst einzudecken. Der Buchhändler sollte schon das ganze Jahr Kompetenz signalisieren, um dann zu Weihnachten aufzustocken. Ich würde mich gar nicht auf die Spiele stürzen, die dann gerade besonders gehypt werden, sondern jene, die einen Buchbezug haben. Es gehen im Buchhandel oft andere Spiele als im Spielwarenhandel, weshalb es auch spezielle Vorschauen gibt.

Wie klein kann ein Buchhändler anfangen?
Da reicht am Anfang schon ein Display mit Mitbringspielen, um zu sehen, dass Spiele funktionieren. Für den Buchhandel sehe ich jedenfalls noch einiges Potenzial.   

Die Fragen stellte Thomas Wilking

Zur Person: Antje Buhl

hat bei Umbreit eine Buchhandelsausbildung gemacht, Vertriebserfahrung beim Ludwigsburger Designverlag avedition gesammelt und ist seit 2003 Verkaufsleiterin Buchhandel beim Kosmos Buch- und Spieleverlag.

aus: buchreport.express 34/2009

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