Was bringt das Digitalgeschäft ein? Dazu hat die IG Digital des Börsenvereins Verlage befragt. Die Ergebnisse werden auf dem Kongress Futurepublish in Berlin dem Branchenpublikum vorstellt:
- Durchschnittlich erwirtschaften große Verlage (mehr als 10 Mio Euro Jahresumsatz) rund 13% ihrer Umsätze mit digitalen Produkten, kleine Verlage 11%. Ein Drittel der kleinen Verlage (unter 1 Mio Euro Jahresumsatz) erzielt damit keine Umsätze. Zu digitalen Produkten zählen etwa E-Books, Hörbuch-Downloads, PDFs, Streaming-Angebote, Nutzungslizenzen für Datenbanken, Webinare, Games oder Apps.
- Verlage mit belletristischem Schwerpunkt profitieren überdurchschnittlich stark vom digitalen Geschäft: Ein Viertel ihrer Umsätze erlangen sie durch digitale Produkte.
- Durchschnittlich erwirtschaften Verlage rund ein Drittel ihrer Gesamtumsätze mit physischen und digitalen Produkten über digitale Vertriebswege. Dazu gehören etwa Online-Shops oder Streaming-Dienstleister. Mehr als 30% der kleinen Verlage macht so sogar mehr als die Hälfte ihres Umsatzes.
- Ein Großteil der Verlage erzielt Umsätze mit E-Books: Rund drei Viertel der mittleren und großen Verlage und rund 60% bei den kleinen. Der Anteil der E-Book-Downloads an den Gesamtumsätzen der Verlage beträgt durchschnittlich rund 6%.
- Mehr als zwei Drittel der Verlage sind auf digitalen Plattformen präsent. 61% der großen Verlage nutzen Streaming-, Flatrate- oder Leihmodelle. Starke Umsatzbringer sind die Modelle bislang aber nicht: 33% der Verlage, die solche Modelle einsetzen, verzeichnen dort unter 5% ihrer Umsätze, 39% gar keine.
„Die Umfrage zeigt, dass der digitale Markt gerade auch für kleinere Verlage große Chancen bietet. In ihm können sie sich einen hervorragenden Zugang zu ihren Zielgruppen erschließen. Durch die Umfrage kann die gesamte Branche ein besseres Verständnis für die Relevanz des digitalen Marktplatzes entwickeln“, kommentiert Michael Döschner-Apostolidis, Sprecher der IG Digital.
An der Umfrage, die die Peergroup Markt & Marketing der IG Digital initiiert hatte, beteiligten sich im September letzten Jahres 226 Mitgliedsverlage des Börsenvereins. Einige Fragen wurden nicht von allen teilnehmenden Verlagen beantwortet und bieten so nur Tendenzaussagen, heißt es erklärend. Dennoch ließen sich mit Fokus auf die Umsatzgrößenklassen erste Erkenntnisse über Verlage innerhalb der einzelnen Größenklassen gewinnen.
Die Ergebnisse der Umfrage sind auf den Seiten der IG Digital abrufbar: http://bit.ly/digitalumsatz
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