„Zeit“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kritisieren die mangelnde Standhaftigkeit des Buchmesse-Chefs Juergen Boos. Die „FAZ“ meint, nur mit dessen tiefer Verwurzelung in der Marketingphilosophie sei es zu erklären, dass Boos, der „Meister des fliegenden Argumentewechsels“, im Eklat um den Ehrengast China sprunghaft, unvorbereitet und hilflos agierte, als es darum ging, „das geistige Minimum der Buchmesse zu verteidigen und dem freien Wort gegenüber autoritären Pressionen spontan und ohne mit der Wimper zu zucken das freie Geleit zu sichern.“ Mehr Standhaftigkeit zeige dagegen der chinesische Künstler Ai Weiwei, der nach Misshandlungen durch die Polizei in seinem Heimatland in einem Münchner Krankenhaus liegt. Ai’s Fall zeige: „Solche Behandlung droht in China also selbst den prominentesten Bürgern, sofern sie sich nicht willig zeigen, die offiziellen Verlautbarungen über den Zustand des Staates zu akzeptieren.“
„Die Hosen voll“ überschreibt die „Zeit“ einen Leitartikel zur Auseinandersetzung der Buchmesse-Macher mit den chinesischen Kulturfunktionären und findet: „Ein bisschen mehr Mut gegenüber Chinas Zensoren dürften die Gastgeber schon zeigen.“
Die „Welt“ hält sich dagegen zurück und meldet dass sich Boos nun von seinem Projektleiter Peter Ripken distanziert habe: „Kompromisse zu Lasten der Meinungsfreiheit“, so Boos, gebe es mit der Frankfurter Buchmesse nicht.
Die „NZZ“ beschäftigt sich im Zusammenhang mit dem Buchmesse-Eklat mit der Frage, wie viel Kritik das kommunistische China überhaupt vertragen kann.
„Zeit“ (Seite 1), „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 31), fr-online.de, welt.de, nzz.ch
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