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Im Rückwärtsgang auf die Datenbahn

Der viertgrößte Online-Buchhändler könnte bald von Weltbild gesteuert werden: Laut Eintrag beim Bundeskartellamt vom 29. Oktober will der Medienkonzern, der zurzeit ein Drittel der Anteile hält, die Mehrheit an bücher.de übernehmen. Ein Entschluss, der sich trotz der Umbauten im Gesamtkonzern in die Strategie von Weltbild fügen würde. 

Denn erst im Juli 2013 gab Weltbild bekannt, seine Anteile am Verlag Droemer Knaur an die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck verkaufen zu wollen, um sich „angesichts eines sich noch beschleunigenden Strukturwandels“ auf den „Ausbau des Online- und Digitalgeschäfts konzentrieren“. Da würde ein Online-Händler wie bücher.de gut ins Portfolio passen, zumal dieser zu 33,3% zur Verlagsgruppe Holtzbrinck gehört, die sich wiederum auf ihr Kerngeschäft besinnen will. Die übrigen 33,3% sind zurzeit in der Hand des Medienkonzerns Axel Springer

Weltbild hält sich dazu bedeckt. Man überprüfe eine Aufstockung des Gesellschafteranteils und erwäge, die Holtzbrinck-Anteile ganz oder teilweise zu übernehmen, erklärt das Unternehmen auf Nachfrage von buchreport.de. Das Vorhaben stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Gremien und der Kartellbehörden.

An die E-Book-Strategie von Weltbild ist bücher.de ohnehin schon angekoppelt: Seit dem Start der Tolino-Allianz ist der Augsburger Online-Händler Teil der E-Book-Lösung von Weltbild/Hugendubel, Thalia, dem Club Bertelsmann und der Telekom und verkauft die Lesegeräte und inzwischen auch die Tablets der Allianz. Gemeinsam haben Weltbild und bücher.de nach Zahlen der GfK einen E-Book-Markanteil von rund 18% (2012).

Im vergangenen Jahr hat der von Gerd Robertz geführte Online-Händler bücher.de (Nummer 4 unter den Buch-Onlineversendern, nach Amazon, weltbild.de und buch.de) nach Schätzungen von buchreport rund 52 Mio Euro umgesetzt, ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr von 4%. In den Vorjahren war bücher.de allerdings – wie viele andere Buch-Onliner – stark gewachsen. 2006 lag der Umsatz noch bei rund 28 Mio Euro, 2009 bei etwa 45 Mio Euro, anschließend flachte die Wachstumskurve ab.

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