Das olympische Feuer hält Verlage, die an der diesjährigen Pekinger Buchmesse teilnehmen, auf Abstand: Weil nach dem Ende der Olympischen Spiele vom 6. bis 17. September 2008 die Paralympics in der chinesischen Hauptstadt folgen, weicht die gestern eröffnete Internationale Leistungsschau der Buchmacher in diesem Jahr nach Tianjin aus, eine gesichtslose Industriestadt mit 11,5 Mio Einwohnern im Einzugsgebiet von Peking.
Rund 30 Verlage beteiligen sich trotz der nicht ganz optimalen Umstände am deutschen Gemeinschaftsstand, darunter große Belletristik- und Bildungsverlage, aber auch kleinere und kleinste. Mit welchen Erwartungen fahren die Verlage nach Tianjin? „Wir stellen unsere Bücher im Automobilsektor vor, um einen Lizenzpartner für diesen Programmschwerpunkt zu finden“, meint etwa Petra Trültzsch aus der Lizenzabteilung von Delius Klasing. Susanne Bauknecht von Diogenes stellt Bücher von Autoren vor, die bisher noch nicht nach China verkauft sind, darunter Donna Leon und Patricia Highsmith. Bereits verkauft sind Tomi Ungerer, Bernhard Schlink und Patrick Süskind. Langenscheidt zeigt in diesem Jahr nur ein kleines Programm von Deutsch-als-Fremdsprache-Büchern. „Deutsch erfreut sich bei chinesischen Studenten der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften stetig wachsender Beliebtheit“, hat Anke Zahlmann beobachtet.
Rechte an Büchern zu Programmiersprachen und digitalen Fotobüchern bietet Pearson Education Deutschland an und schickt dafür Angelika Ritthaler zur Messe. „Die Messe bringt nichts, wenn man nicht persönlich am Gemeinschaftsstand vertreten ist.“
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