„Das Buchhaus und Antiquariat Stern-Verlag bietet auf einer Geschäftsfläche von ca. 8.000 Quadratmetern eine faszinierende Erlebniswelt für Buch- und Medienfreunde, in der sich Tradition und Moderne in selten gewordener Weise verbinden“, so präsentiert sich Deutschlands mit ca. 7000 qm Verkaufsfläche größte Buchhandlung in ihrer Selbstdarstellung. Die Verbindung von Tradition und Moderne hat aber keine Zukunft: Mitten in der Hochphase des Weihnachtsgeschäfts hat Inhaber Klaus Janssen (80) seinen Mitarbeitern die Schließung des Düsseldorfer Buchhauses für Ende März angekündigt. Die Mitarbeiter sollen laut „Rheinischer Post“ (RP) einen Ausgleich in Form eines umfangreichen Sozialplans erhalten.
Drei Entwicklungen haben offenbar zum Aus beigetragen:
- Der Düsseldorfer Platzhirsch Stern-Verlag wurde durch Filialisten unter Druck gesetzt, als 2008 Thalia eine 1000 qm Filiale in der Nachbarschaft (Düsseldorf Arcaden) eröffnete und die Mayersche ihre 4400 qm großes Haus an der Königsallee eröffnete.
- Parallel setzte dem Stern-Haus wie dem gesamten stationären Buchhandel der Online-Handel zu.
- Wegen der Struktur der Buchhandlung gab es wenig Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmöglichkeiten.
Der in vielen Schritten erfolgte Ausbau des Buchhauses bis zur aktuellen Größe im Jahr 2001 entpuppte sich bei rückläufigen Umsätzen als Belastung: „Die kleinteilige Aufteilung der Geschosse in Zwischenstufen ist zwar verkaufspsychologisch reizvoll, aber in der Betriebsorganisation zu kostenaufwendig“, wird Janssen in der „RP“ zitiert. Ein erneuter Umbau hat sich offenbar als zu aufwendig erwiesen.
Fortgeführt werden soll offenbar das seit den 70er Jahren aufgebaute Versandgeschäft und die Belieferung wissenschaftlicher Bibliotheken.
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