Wie man dem Konkurrenzkampf mit den Filialisten aus dem Weg gehen kann, beweist Regina Hagen mit ihren Mini-Ketten Buchhandel in Sachsen und dem nordrhein-westfälischen Pendant Books & More:
- Die Buchhändlerin eröffnet ihre Läden vorzugsweise in Kleinstädten mit bis zu 50000 Einwohnern, in denen höchstens noch ein weiterer unabhängiger Mitbewerber ansässig ist.
- Auf Einkaufsflächen von 120 bis 250 qm wird Wohlfühlatmosphäre großgeschrieben: Bei der Inneneinrichtung setzt Hagen auf Korkboden oder Parkett, gelb gestrichene Wände und weiße Regale. Mittelmöbel mit viel Deko und Nonbooks setzen Akzente im allgemeinen Sortimentsangebot, es gibt einen Kaffee-Ausschank und einen Einpackservice.
- Beim Personal setzt Hagen bis auf eine Ausnahme auf weibliche Kommunikationskompetenz. Hagen: „Die Klientel in Kleinstädten ist anspruchsvoller als in der Großstadt. Die Kunden wollen mit Namen angesprochen und rundumbetreut werden.“
Das kleine Imperium ist langsam, aber stetig gewachsen: Zu den drei bestehenden Läden (Borna, Döbeln, Wurzen) der Mini-Kette Buchhandel in Sachsen, die Hagen 1997 von Lutz Lewejohann übernommen hatte, gesellten sich drei weitere in Grimma (2002), Mittweida (2004) und Torgau (2005).
Die Initialzündung für die westdeutschen Books & More-Filialen – ein Unternehmen, das bereits 1998 in Neuss als Zwischenhändler für Modernes Antiquariat gegründet worden war – ging laut Hagen von der Anfrage eines Vermieters in Tönisvorst aus. Dort wurde 2006 das erste Geschäft aufgeschlossen, dem zwei weitere in Krefeld-Fischeln (2006) und Korschenbroich (2008) folgten. Die Entwicklung der Buchhandelslandschaft in weiteren Städten behält Hagen im Blick, um gegebenenfalls weiter anzubauen.
aus: buchreport.express 26/2009
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