In der „Zeit“ lobt Ijoma Mangold den Krimi „Cash“ von Richard Price (Foto), der schon eine Menge Feuilleton-Lorbeer geerntet hat, als „großen Roman“.
Ort der Handlung die Lower East Side von Manhattan. In der unmittelbaren Nachbarschaft ist die Wall Street, der Stadtteil selbst ist in raschem Wandel. Die alten Unterschichten aus den Sozialbauwohnungen bekommen neue, hedonistisch gestimmte Nachbarn, die die bröckelnde Bausubstanz sanieren. Die verschiedenen sozialen und ethnischen Milieus leben Seite an Seite, aber trotz der räumlichen Nähe durchmischen sie sich nicht. Hier hat Detective Matty Clark seinen Fall zu lösen.
Richard Price’s Roman entwerfe ein minutiöses Gesellschaftspanorama, schreibt Mangold. Wie die Protagonisten laufe auch der Leser wieder und wieder um die gleichen Straßenecken. Price betreibe „close reading eines Soziotops“. Dabei habe der Autor „das absolute Gehör für die feinen Unterschiede, für die verschiedenen Tonhöhen und Zungenschläge, in denen sich die soziale Biografie eines Menschen unfreiwillig verrät“.
Auf Deutsch sei „Cash“ ein toller, intelligenter Schmöker. Aber die eigentliche literarische Leistung von Price sei seine schlafwandlerische Begabung, mit verschiedenen Sprachebenen, Slangs und ihren sozialen Konnotationen zu arbeiten. Das lasse sich im Deutschen nicht nachbilden.
Richard Price: Cash. Fischer Verlag 2010, 19,95 Euro
„Die Zeit“ (S. 48)
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Andreas Altmann: Das zweite Meer. Gedichte. Poetenladen 2010, 15,80 Euro
nzz.ch
Ludwig Bechstein, Axel Scheffler: Der Verdrüßliche. Verlagshaus Jacoby & Stuart 2010, 11,50 Euro
„Die Zeit“ (S. 47)
Miljenko Jergović: Freelander. Verlag Schöffling & Co. 2010, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Helena Kadare: Eine Frau aus Tirana. Residenz-Verlag 2009, 19,90 Euro
nzz.ch
Otto de Kat: Julia. Insel Verlag 2010, 19,80 Euro
tagesspiegel.de
Katharina Kienholz (Hg.): Nordlandliebe. Verlag Martin Wallimann 2009, 19 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Jhumpa Lahiri: Fremde Erde. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2010, 12 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Jonathan Littell: Tschetschenien im Jahr III. Berliner Taschenbuch Verlag 2009, 10 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Olga Martynova: Sogar Papageien überleben uns. Literaturverlag Droschl 2010, 19 Euro
nzz.ch
Olga Martynova: In der Zugluft Europas. Gedichte. Edition Künstlerhaus. Verlag Das Wunderhorn 2009, 13,50 Euro
nzz.ch
Deon Meyer: Dreizehn Stunden. Rütten und Loening 2010, 19,95 Euro
„Die Zeit“ (S. 48)
Marie NDiaye: Drei starke Frauen. Suhrkamp 2010, 22,90 Euro
„Die Zeit“ (S. 49)
Ollivier Pourriol: Éloge du mauvais geste. Editions NiL Paris 2010, 13,50 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Roger Smith: Blutiges Erwachen. Tropen Verlag 2010, 19,90 Euro
„Die Zeit“ (S. 48)
Peter Zadek: Die Wanderjahre. 1980–2009. Verlag Kiepenheuer & Witsch 2010, 24,95 Euro
nzz.ch
Christa Wolf: Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud. Suhrkamp 2010, 24,80 Euro
„Die Zeit“ (S. 47)
Sachbuch
W. Asholt, O. Ette (Hg.): Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft. Narr Verlag 2010, 58 Euro
„Die Zeit“ (S. 48)
Tom Bartels, Tina Schlosser: Fußball. Technik-Taktik-Tore. Gerstenberg 2010, 14,90 Euro
„Bild“ (S. 17)
Ian Buruma: Taming the Gods. Religion and Democracy on Three Continents. Princeton University Press 2010, 15,99 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Friedrich Dieckmann: Freiheit ist nur in dem Reich der Träume. Schillers Jahrhundertwende. Insel Verlag 2009, 34 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Ernst Peter Fischer: Laser. Eine deutsche Erfolgsgeschichte von Einstein bis heute. Siedler Verlag 2010, 22,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Torsten Heinemann, Christine Resch (Hg.): (K)ein Sommermärchen. Verlag Westfälisches Dampfboot 2010, 24,90 Euro
fr-online.de
Tatjana Kuschtewskaja: Liebe – Macht – Passion. Berühmte russische Frauen. Grupello-Verlag 2010, 19,90 Euro
nzz.ch
Heinrich Mann: Essays und Publizistik. Kritische Gesamtausgabe. Aisthesis Verlag 2009, 198 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
Kinderbuch
Frida Nilsson: Ich, Gorilla und der Affenstern. Gerstenberg Verlag 2010, 12,95 Euro
„Die Zeit“ (S. 42)
VORAUSGESEHEN – Bücher in Kino und Fernsehen
Kino
Enid Blytons „Hanni und Nanni“ wurde 70 Jahre nach dem Erscheinen erstmals verfilmt. Heraus kam ein Desaster, urteilt Elmar Krekeler in der „Welt“.
welt.de, weitere Rezension: spiegel.de
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