Mit einem „Nationalen Lesepakt“ wollen u.a. Stiftung Lesen und Börsenverein das gesellschaftliche Engagement für das Lesen steigern und junge Menschen beim Lesenlernen unterstützen. Die Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan, die zum Bündnis von rund 150 Akteurinnen und Akteuren gehört, denkt bei Leseförderung allerdings nicht in erster Linie an gedruckte Bücher: Entwicklungschancen sieht sie eher im Digitalen und nicht im Medium Buch.
Im Interview mit dem Deutschlandfunk prognostiziert Foroutan einen baldigen Relevanzverlust des gedruckten Buches: „Ich gebe jetzt einfach mal die provokante Hypothese aus, in zehn Jahren wird es kaum noch Bücher geben, so wie es keine Schallplatten mehr gibt. Das wird alles in ein digitales Konzept ausweichen, und wir, die sie haben, werden sie als Schmuckstück in unsere Regale stellen, immer wieder anschauen und uns freuen, dass wir diese Zeit noch kennengelernt haben.“
Solange ich lebe und denken kann – wurde immer wieder der Tod der Literatur im Allgemeinen und des Romans im Speziellen prophezeit. Das Ende des Lesens und der Buchkunst wurde gern von Nichtlesern beschworen. Welch eine intellektuelle Bankrotterklärung!