Der Berliner „Tagesspiegel“ wirft einen Blick auf die schwierige Lage der unabhängigen Verlage. Folgen der KNV-Insolvenz, Rücksendungen, Auslistungen bei Libri: Vor allem Kleinstverlage sind in diesem Jahr extrem unter Druck geraten. „Wir sind mittendrin im Verlagssterben“, wird Björn Bedey, Verleger von Bedey Media und Mitglied im Sprecherkreis der IG Unabhängige Verlage des Börsenvereins, in dem Beitrag zitiert.
Unter den Verlagen, die wegen Auslistungen über schwindende Sichtbarkeit ihrer Bücher klagen, sind der Lilienfeld Verlag (Düsseldorf) und der Amrun Verlag (Traunstein). Axel von Ernst, Leiter des auf Literatur des 20. Jahrhunderts spezialisierten Lilienfeld Verlags berichtet, dass „ein Drittel seines Programms in diesem Jahr ausgelistet worden sei“. Bei Amrun (Fantasy, Science-Fiction und Horror) sei „fast die Hälfte der lieferbaren Bücher rausgeworfen worden.“
„Dass manche Kollegen ihren Verlag aufgrund des finanziellen Drucks dicht machen“, könne Amrun-Verleger Jürgen Eglseer „verstehen“, schreibt der „Tagesspiegel“. Amrun habe wegen „der KNV-Insolvenz, der Remissionen und der Auslistungen in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von 40% verkraften müssen. Im kommenden Jahr will er „seine Bücher verstärkt über einen eigenen Onlineshop verkaufen“.
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