Schon im März wurde bekannt, dass Orell Füssli (die Mutter der Schweizer Buchhandelskette) einen neuen Chef sucht, jetzt steht der künftige CEO fest: Martin Buyle (Foto) tritt als Nachfolger von Michael Kunz an. Kunz war rund vier Jahre im Amt.
Am 1. Oktober 2014 soll Buyle den Posten aufnehmen. Der 40-jährige Österreicher verfügt über Erfahrungen im Industriebereich, mit Stationen als CEO bei der Jakob Müller AG (Schweizer Textilmaschinenbauer), Geschäftsführer der deutschen Kramer-Werke (Hersteller von Kompaktbaumaschinen), davor war er Berater bei Roland Berger und Entwicklungsingenieur bei einer Rolls-Royce-Tochter.
In den Medien wird viel über die Hintergründe des Orell-Revirements spekuliert. Der Konzern verbuchte im vergangenen Jahr einen deutlichen Verlust: Das EBIT sank deutlich von 3,6 Mio Franken auf –20,7 Mio Franken.
Unter Druck war Kunz außerdem geraten, weil in der Sparte Sicherheitsdruck Banknoten zu spät und fehlerhaft ausgeliefert wurden; hinzu kommt, dass im Oktober 2013 publik wurde, dass aus einer Sicherheitsdruckerei Geldscheine im Wert von 1,8 Mio Franken abhanden gekommen waren.
Kunz wird dennoch vom Verwaltungsrat dafür gelobt, mit dem Joint Venture der Buchhandelssparte mit der Thalia Bücher AG die Voraussetzungen geschaffen zu haben, um „im sich rasant verändernden Buchmarkt zu bestehen“, bei der deutschen Tochtergesellschaft Atlantic Zeiser (Systeme zum digitalen Bedrucken und Kodieren u.a. von Banknoten, Pass- und Wertdokumenten) habe er außerdem dazu beigetragen, dass mit dem neuen Management die „Trendwende“ eingeleitet worden sei.
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