Der Sieger des Deutschen Buchpreises 2014 heißt Lutz Seiler. Seiler konnte sich mit seinem Roman „Kruso“ (Suhrkamp) im Finale gegen Thomas Hettche, Angelika Klüssendorf, Gertrud Leutenegger, Thomas Melle sowie Heinrich Steinfest durchsetzen.
Die Begründung der Jury:
„Lutz Seiler beschreibt in einer lyrischen, sinnlichen, ins Magische spielenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee – einem „Vorhof des Verschwindens“. Hier sammelten sich Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher, Menschen, die aus der DDR fliehen wollten. Man darf die packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar als wortgewaltige Geschichte eines persönlichen und historischen Schiffbruchs lesen – und als Entwicklungsroman eines Dichters. Der Text entwickelt eine ganz eigene Dringlichkeit und ist nicht zuletzt ein Requiem für die Ostseeflüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben kamen. Lutz Seilers erster Roman überzeugt durch seine vollkommen eigenständige poetische Sprache, seine sinnliche Intensität und Welthaltigkeit.“
Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst bei Berlin und in Stockholm. Nach einer Lehre arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloss er ein Studium der Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. Er unternahm Reisen nach Zentralasien, Osteuropa und war Writer in Residence in Los Angeles sowie Stipendiat in Rom. Für sein Werk erhielt er mehrere Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis und den Fontane-Preis.
Dieses Programm erwartet Seiler jetzt auf der Buchmesse:
- 7.10. (ab ca. 19 Uhr): Eröffnungsveranstaltung „Open Books“ (Schauspiel Frankfurt)
- 8.10. (11 – 11:30 Uhr): Auf dem blauen Sofa
- 8.10. (14 – 14:30 Uhr): Auf der ARD-Bühne
- 9.10. (12 – 13 Uhr): Lesung & Gespräch auf Deutschlandradio Kultur
- 10.10. (14 – 14:30 Uhr): Preisträger und Verleger im Forum Börsenverein
- 10.10. (15:30 – 16:15 Uhr): Im Gespräch am 3sat-Stand
- 11.10. (16 – 16:30 Uhr): Mit Verleger am Stand Deutscher Buchpreis, anschließend Signierstunde.
Alle Kandidaten der Shortlist im Überblick:
- „Pfaueninsel“ von Thomas Hettche (Kiepenheuer & Witsch)
- „April“ von Angelika Klüssendorf (Kiepenheuer & Witsch)
- „Panischer Frühling“ von Gertrud Leutenegger (Suhrkamp)
- „3000 Euro“ von Thomas Melle (Rowohlt.Berlin)
- „Kruso“ von Lutz Seiler (Suhrkamp)
- „Der Allesforscher“ von Heinrich Steinfest (Piper)
Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2014 gehören an:
- Wiebke Porombka (freie Kritikerin)
- Jens Bisky („Süddeutsche Zeitung“)
- Katrin Hillgruber (freie Kritikerin)
- Frithjof Klepp (Buchhandlung ocelot, Berlin)
- Susanne Link (Buchhandlung Stephanus, Trier)
- Manfred Papst („NZZ am Sonntag“)
- Annemarie Stoltenberg („NDR Kultur“)
Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben, er ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert. Partner des Deutschen Buchpreises sind die Deutsche Bank Stiftung. Unterstützt wird der Preis außerdem von: der Frankfurter Buchmesse, Paschen & Companie und der Stadt Frankfurt am Main.
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 3 am 21.11.2005 (Hardcover/ Belletristik)
- „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann (Rowohlt)
- „42“ von Thomas Lehr (Aufbau)
- „Dunkle Gesellschaft“ von Gert Loschütz (Frankf. Verlagsanstalt)
- „So sind wir“ von Gila Lustiger (Berlin Verlag)
- „Und ich schüttelte einen Liebling“ von Friederike Mayröcker (Suhrkamp)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 23.10.2006 (Hardcover/ Belletristik)
- „Woraus wir gemacht sind“ von Thomas Hettche (Kiepenheuer & Witsch)
- „Neue Leben“ von Ingo Schulze (Berlin Verlag)
- „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ von Saša Staniši? (Luchterhand)
- „Der Weltensammler“ von Ilija Trojanow (Hanser)
- „Angstblüte“ von Martin Walser (Rowohlt)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 29.10.2007 (Hardcover/ Belletristik)
- „Das bin doch ich“ von Thomas Glavinic (Hanser)
- „Abendland“ von Michael Köhlmeier (Hanser)
- „Böse Schafe“ von Katja Lange-Müller (Kiepenheuer & Witsch)
- „Der Mond und das Mädchen“ von Martin Mosebach (Hanser)
- „Wallner beginnt zu fliegen“ von Thomas von Steinaecker (Frankfurter Verlagsanstalt)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 27.10.2008 (Hardcover/ Belletristik)
- „Die Abschaffung der Arten“ von Dietmar Dath (Suhrkamp)
- „Das dunkle Schiff“ von Sherko Fatah (Jung und Jung)
- „Treffen sich zwei“ von Iris Hanika (Droschl)
- „Nach Hause schwimmen“ von Rolf Lappert (Hanser)
- „Adam und Evelyn“ von Ingo Schulze (Berlin Verlag)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 4 am 2.11.2009 (Hardcover/ Belletristik)
- „Lichtjahre entfernt“ von Rainer Merkel (S. Fischer)
- „Atemschaukel“ von Herta Müller (Hanser)
- „Überm Rauschen“ von Norbert Scheuer (Kiepenheuer & Witsch)
- „Die Frequenzen“ von Clemens J. Setz (Residenz)
- „Grenzgang“ von Stephan Thome (Suhrkamp)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 9 am 1.11.2010 (Hardcover/ Belletristik)
- „Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag“ von Jan Faktor (Kiepenheuer & Witsch)
- „September. Fata Morgana“ von Thomas Lehr (Hanser)
- „Andernorts“ von Doron Rabinovici (Suhrkamp)
- „Rabenliebe“ von Peter Wawerzinek (Galiani Berlin)
- „Dinge, die wir heute sagten“ von Judith Zander (DTV)
Beste Platzierung auf der SPIEGEL-Bestsellerliste: Rang 1 am 24.10.2011 (Hardcover/ Belletristik)
- „Gegen die Welt“ von Jan Brandt (Dumont)
- „Wunsiedel“ von Michael Buselmeier (Das Wunderhorn)
- „Das Mädchen“ von Angelika Klüssendorf (Kiepenheuer & Witsch)
- „Blumenberg“ von Sibylle Lewitscharoff (Suhrkamp)
- „Die Schmerzmacherin“ von Marlene Streeruwitz (S. Fischer)
- Ernst Augustin: Robinsons blaues Haus (C.H.Beck)
- Wolfgang Herrndorf: Sand (Rowohlt.Berlin)
- Clemens J. Setz: Indigo (Suhrkamp)
- Stephan Thome: Fliehkräfte (Suhrkamp)
- Ulf Erdmann Ziegler: Nichts Weißes (Suhrkamp)
- „Pfaueninsel“ von Thomas Hettche (Kiepenheuer & Witsch)
- „April“ von Angelika Klüssendorf (Kiepenheuer & Witsch)
- „Panischer Frühling“ von Gertrud Leutenegger (Suhrkamp)
- „3000 Euro“ von Thomas Melle (Rowohlt.Berlin)
- „Kruso“ von Lutz Seiler (Suhrkamp)
- „Der Allesforscher“ von Heinrich Steinfest (Piper)
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