Aktuell bestimmen zwei große Trends die Medienwirtschaft: Digitalisierung als Treiber von Effizienz und Nachhaltigkeit sowie Zukunftssicherheit angesichts des Wandels in dieser Branche. Die Arbeitswelt richtet sich daran bereits seit einiger Zeit neu aus und Verlage sehen sich daher Herausforderungen auf allen Ebenen gegenübergestellt. Umso wichtiger ist es jetzt, den Fokus zu schärfen, die echten Trends von Eintagsfliegen zu unterscheiden und effiziente Tools einzusetzen. Matthias Kraus, Geschäftsführer des Software-Unternehmens Xpublisher, betrachtet im IT-Channel von buchreport.de aktuelle Themen mit dem Schwerpunkt IT-Nutzung in Medienhäusern.
Im Austausch mit unseren Kunden, die das cloudbasierte Online-Redaktionssystem Xpublisher nutzen, sehen wir, welche Anforderungen es heute an IT-Systeme und -Nutzung in Medienhäusern gibt. Dabei haben sich folgende Themen als besonders wichtig herausgestellt:
Trend 1: Fokus auf Innovation und Multichannel
Die verspätete digitale Transformation und der dadurch bedingte wirtschaftliche Einbruch des Verlagsgeschäfts veranlasst Medienhäuser aktuell zu drastischen Maßnahmen wie Stellenabbau im großen Stil. Das zeigt, wie wichtig neue und vor allem digitale Geschäftsmodelle zur Umsatz- und Zukunftssicherung sind. Dazu gehört die Fokussierung auf innovative Online-Produkte und Multichannel-Publishing: Die breite Veröffentlichung bietet einerseits den Vorteil der Sichtbarkeit und Verfügbarkeit, andererseits ist die vielfältige Verwertung von Content wirtschaftlich sinnvoll.
Trend 2: Software as a Service überholt On-Premises-Modell
Längst dienen Cloud-Dienste als komfortable Datenspeicherungs- sowie Sharing-Möglichkeit und stellen das traditionelle On-Premises-Modell in den Schatten – zurecht. Zu den unschlagbaren Vorteilen von Software as a Service (SaaS) zählen die sofortige Verfügbarkeit und das deutlich geringere Investitionsrisiko gegenüber On-Premises-Angeboten. Weiterhin verlangt SaaS deutlich weniger bis überhaupt keine IT-Kapazitäten, sowohl personell als auch infrastrukturell. Die Online-Anbindung vereinfacht IT-Prozesse und ermöglicht mobiles Arbeiten, weshalb cloudbasierte Software-Produkte den State of the Art darstellen.
Mehr zum Thema IT und Digitalisierung lesen Sie im IT-Channel von buchreport und Channel-Partner Xpublisher.
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Trend 3: Datensicherheit
Verlegen Unternehmen ihre Workflows und Daten ins Internet, muss die Frage nach Informationssicherheit an erster Stelle stehen. Klar ist, der eigene Content stellt das Herzstück eines Verlags dar und muss durch zertifiziert sichere Publishing- und Datenmanagement-Systeme geschützt werden, um Datenleaks, Cyberangriffe und Missbrauch zu verhindern. Für Unternehmen, die in Europa ansässig oder tätig sind, ist es zudem unerlässlich, auf Server innerhalb der EU oder besser noch der D/A/CH-Region setzen, um die strengen Vorgaben und Richtlinien hinsichtlich Datensicherheit befolgen zu können.
Trend 4: »Best of Suite« vor »Best of Breed«
Den IT-Stack eines Verlages mit einer All-in-one-Solution abzudecken (Best-of-Suite-Ansatz), ist sowohl softwarearchitektonisch als auch finanziell gesehen die bessere Wahl gegenüber „Insellösungen“ (Best-of-Breed-Ansatz). Best-of-Suite-Tools wie Xpublisher ermöglichen einen automatisierten, ganzheitlichen Publishing-Prozess – von der Content-Erstellung über das Digital Asset Management bis hin zur Veröffentlichung auf digitalen und analogen Kanälen. Dank eines reibungslosen Datenaustauschs, geregelter Rollen- und Rechtekonzepte sowie minimaler Wartungsarbeiten sorgen sie langfristig für erhebliche Zeit- und Kostenersparnis.
Trend 5: Nachhaltige Software
Lange galten digitale Produkte durch die Einsparung von materiellen Ressourcen per se als nachhaltig – je größer aber der Bedarf und damit die Server wurden, umso mehr rückte der Energieverbrauch von Rechenzentren in den Fokus. Daher gibt es verschiedene Methoden, diese umweltfreundlich zu gestalten: So betreibt beispielsweise die Fabasoft Gruppe, zu der Xpublisher seit 2019 gehört, ihre europäischen Rechenzentren mit erneuerbaren Energien und setzt sich insgesamt für einen kleinen ökologischen Fußabdruck ein. Hiervon profitieren besonders jene Unternehmen, die vom deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) betroffen sind und damit Nachweise über die Einhaltung von ESG-Maßnahmen entlang ihrer Lieferkette nachweisen müssen (ausführliche Informationen zum Thema LkSG finden Sie hier).
Trend 6: Digitale Barrierefreiheit
Im Zuge von Inklusion und Gleichstellung nehmen die barrierefreie Bedienbarkeit von Software sowie die Bereitstellung von gleichgestellt nutzbaren PDF-Dokumenten eine zunehmend wichtige Rolle ein. Viele öffentliche Einrichtungen unterliegen bereits gesetzlichen Verpflichtungen, aber auch Unternehmen der freien Wirtschaft sind dazu angehalten, ihre Dokumente gleichberechtigt zur Verfügung zu stellen.
Ab 2025 sind die Erfordernisse des European Accessibility Acts (EAA) anzuwenden. Diese europäische Richtlinie wird mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in deutsches Recht umgesetzt und besagt, dass Produkte und Dienstleistungen bis 2025 barrierefrei sein müssen. Digitale Barrierefreiheit muss es u.a. auf Websites, in Online-Shops, auf E-Readern und in E-Books geben. Es ist also ratsam, sich nach einer Publishing-Software umzusehen, die nicht nur durch ihre barrierefreie Benutzeroberfläche dafür sorgt, dass ihre User gleichberechtigt arbeiten können, sondern zudem auch Dokumente erzeugt, die auch Menschen mit Einschränkungen nutzen können.
Trend 7: Prozessautomatisierung
Sei es der Autoresponder, die automatische Bestellbestätigung oder Texterstellung: An viele automatisierte Prozesse haben sich User so sehr gewöhnt, dass sie kaum mehr darüber nachdenken, wie unglaublich viel Zeit und Aufwand die manuelle Bearbeitung kosten würde. Hier können Verlage ansetzen und ihre Workflows hinsichtlich ihrer Effizienz und Automatisierungsmöglichkeiten prüfen. Xpublisher etwa bietet dafür eine integrierte Workflow-Engine, die mit digitalisierten Abläufen, klaren Zuständigkeiten und nachvollziehbarem Status-Diagramm für nachhaltige Effizienz entlang komplexer Arbeitsabläufe sorgt.
Fazit
Die Zeichen stehen klar auf digitaler Transformation. Verlage müssen nicht nur neue, digitale Geschäftsmodelle erschließen, sondern auch inhouse für frischen Wind sorgen – sowohl personell als auch bei der Technologie. Diese völlige Umstellung bringt viele Herausforderungen mit sich, wird aber über die schwarzen Zahlen hinaus belohnt: Studien zeigten, dass vereinfachte Prozesse und effiziente Software aufgrund der neu gewonnenen Zeit und geringen Fehlerquoten zu einer deutlich gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit führen. Der Umstieg auf automatisierte Publishing-Systeme lohnt sich also – sowohl hinsichtlich der verlagseigenen Produkte als auch interner Prozessoptimierung.
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