Seit 2021 heißt der Facebook-Mutterkonzern Meta und verspricht, im Metaverse das Internet mit virtuellen Welten komplett zu verschmelzen. Auch für Verlage lohnt es sich, diese Entwicklungen zu beobachten. Denn mit ihren Inhalten könnten sie den Usern hochwertige Erlebnisse bescheren.
Es könnte für Verlage sinnvoll sein, bei der Produktion und Aufbereitung von Inhalten gleich mitzuberücksichtigen, dass sie im Metaverse für ihre Medienprodukte werben oder direkt Umsätze generieren könnten. Roman Schurter, Multimedia-Spezialist bei Edupartner, beschreibt in einer Serie im IT-Channel von buchreport.de die Werkzeuge rund ums Metaverse.
Webbrowser sind die Fenster zur Welt. Das gilt auch für das Metaverse. Schauen wir uns also einmal an, wie wir in der virtuellen Welt ins Internet kommen und was die Virtual-Reality-Browser (kurz: VR-Browser) taugen.
Vorneweg: Im Gegensatz zum Angebot in der „richtigen” Welt sind Browser im Metaverse noch eher dünn gesät. Meines Wissens gibt es – zumindest in der Oculus-Welt – nur zwei brauchbare Browser.
Oculus-Browser
Der Oculus-Browser bietet alle Grundfunktionen, die man von einem Browser erwartet. Er ist per Default auf jeder Oculus-VR-Brille installiert – man kann also direkt loslegen.
Mit einer virtuellen Tastatur gibt man die URL ein und dann gehts los. Browsen in der virtuellen Welt ist eine Art Kino-Erlebnis: Man sieht vor sich eine große Leinwand, auf der die Webseiten erscheinen – die Webseite selbst „hängt“ in einem abgedunkelten Raum.
Im Oculus-Browser kann man Tabs öffnen oder mehrere Fenster nebeneinander platzieren.
HTML-Inhalte werden schnell und sauber geladen – wie man das von einem modernen Browser gewohnt ist. Die meisten Seiten, die ich aufgerufen habe, wurden ohne Probleme geladen.
Downloads können auch in der VR-Welt gestartet werden. Heruntergeladene Files landen im Medien-Verzeichnis der Oculus-Brille. Mangels entsprechender Apps können aber viele Files nicht weiter verwendet werden. PDFs, Office-Dokumente oder proprietäre Grafikformate lassen sich auf der VR-Brille schlichtweg noch nicht bearbeiten.
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Auch einige Webtools funktionieren nicht, weil die Hersteller sich bzw. ihre Tools für Oculus noch sperren. Andere wiederum erkennen den speziellen Browser und schalten automatisch auf das 360°-Angebot um – so zum Beispiel YouTube, wo einem eine Auswahl an Virtual-Reality-Videos vorgeschlagen wird.
Der Oculus-Browser unterstützt noch keine Plugins. Damit ist es beispielsweise nicht möglich, einen Passwortmanager zu installieren. Das ist im Alltag – zumindest für mich – extrem mühsam. Ich habe es mir angewöhnt, aus Sicherheitsgründen bei jedem noch so popeligen Webdienst ein individuelles Passwort mit mindestens 20 wirren Zeichen zu verwenden – da ist die Freude groß, wenn man sich ohne Passwortmanager anmelden will und einem dazu die VR-Brille noch die Sicht auf das Smartphone versperrt.
Auch Werbeblocker gibt es in der virtuellen Welt noch nicht – und man wird sich wieder mal bewusst, wie viele Webseiten bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind, wenn kein Adblocker für Ordnung sorgt.
Fazit: Der Oculus-Browser ist solide und erlaubt es einem auch in der virtuellen Welt, sofort ins Web zu gehen.
Firefox Reality
Es gibt auch noch eine Alternative: Firefox hat mit Firefox Reality eine spezielle Ausgabe seines Firefox-Browsers für VR-Umgebungen im Angebot. Mit einem entscheidenden Vorteil: Es gibt ein Gegenstück auf mobilen Geräten und Desktop-Rechnern und man kann den Firefox-Sync nutzen, um Bookmarks und Passworte zwischen „realer” und virtueller Welt zu teilen. Das erhöht den Komfort enorm: Die eigene Bookmark-Sammlung steht auch in der virtuellen Welt zur Verfügung und man kommt schneller zum Ziel.
Ansonsten gelten für Firefox Reality die gleichen Rahmenbedingungen wie oben für den Oculus-Browser beschrieben. Auch hier sind keine Erweiterungen nutzbar. Zumindest noch nicht. Ich gehe davon aus, dass diese Funktion in Zukunft irgendwann auch in der VR-Welt Einzug hält.
Mit freundlicher Genehmigung von Publishing.blog.
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