Am 19. April erscheint mit „Gedächtnis und Erinnerung“ der erste Band einer neuen Reihe mit Interdisziplinären Handbüchern.
Ohne Gedächtnis und Erinnerung würden wir uns die Welt nicht erklären können, könnten keine Fähigkeiten entwickeln oder soziale Erfahrungen sammeln. Wir wären orientierungslos und handlungsunfähig. Das komplexe System von Gedächtnis und Erinnerung prägt dabei nicht nur unser Alltagserleben, es beschäftigt inzwischen auch alle kultur- und naturwissenschaftlichen Disziplinen und provoziert öffentliche Debatten. Seit den 80er-Jahren lässt sich eine fast explosionsartige Wissensvermehrung sowie das Entstehen zahlreicher neuer Fragestellungen und Forschungszweige beobachten. Diese ungewöhnliche Konjunktur macht deutlich, dass Gedächtnis und Erinnerung hochgradig interdisziplinäre Phänomene sind. Das Handbuch „Gedächtnis und Erinnerung“ bildet den Auftakt einer neuen Reihe interdisziplinärer Handbücher und geht der gesamtkulturellen Präsenz der beiden Themenkomplexe auf den Grund.
Christian Gudehus, Ariane Eichenberg und Harald Welzer haben als Herausgeber die gesamte Wissenschaftslandschaft nach den zentralen historischen und gegenwärtigen Beiträgen, Fragestellungen und Forschungsperspektiven durchkämmt. Ihr Destillat der relevanten Positionen beginnt mit einem Grundlagenteil, in dem Neurologie und Psychologie Auskunft über die organische und psychische Verfasstheit des Gedächtnisses geben. Im Folgenden kommen die Kulturwissenschaften mit Konzepten wie dem kollektiven oder sozialen Gedächtnis zu Wort und präsentieren das individuelle Gedächtnis als Teil verschiedener Kollektive. „Medien des Erinnerns“, von Ritualen und Schrift über Architektur und Erinnerungsorte bis zum Cyberspace, bilden zusammen die Repräsentationsformen des Erinnerns, die im umfangreichsten Teil des Werkes ausgelotet werden. Entsprechend dem interdisziplinären Charakter des Handbuchs stellt ein Sonderteil speziellere Forschungszweige wie Biografie- oder Tradierungsforschung vor.
Die neuartige Reihe „Interdisziplinäre Handbücher“ startet am 19. April 2010 mit „Gedächtnis und Erinnerung“ und dem Band „Raum“. Mit ihr reagiert der Verlag J.B. Metzler auf den hohen Komplexitätsgrad von zentralen Konzepten unserer Zeit und deren wissenschaftlicher Bearbeitung. Weitere Bände erscheinen in diesem Jahr zu den Themen „Evolution“, „Globalisierung“ und „Menschenrechte“.
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