Wie geht es weiter bei Borders? Die Signale aus Ann-Arbor sind nicht eindeutig, doch die Zerschlagung der angeschlagenen US-Buchhandelskette scheint unausweichlich.
Wie das Wall Street Journal berichtet, hat ein (namentlich nicht genannter) Investor Interesse bekundet, 225 der insgesamt knapp über 400 Filialen zu übernehmen, darunter die größten Standorte der Kette. Bis zur Bieter-Deadline am 6. Mai habe jedoch keiner die Hand gehoben, um das gesamte Filialnetz zu übernehmen. Der wichtigste Wettbewerber Barnes & Noble wolle nur zehn Borders-Läden in die eigene Kette einklinken und außerdem die Webseite und den Kundenkatalog übernehmen.
Ursprünglich wollte der Filialist, der seit Februar 2011 unter dem Gläubigerschutz nach „Chapter 11“ des amerikanischem Insolvenzrechts operiert, noch im Sommer den Insolvenz-Schutz ablegen, doch laut WSJ sei dies davon abhängig, ob die Verlage ihre Lieferkonditionen weiter lockern – aktuell verlangten die Verlage die unmittelbare Zahlung bei Lieferung. Allein den sechs größten US-Verlagen schulde Borders über 180 Mio Dollar.
Parallel zur Suche nach einem neuen Geldgeber feilt Borders an einem neuen Sortimentskonzept. Nach Medienberichten wollen die Amerikaner noch stärker auf Non-Book-Artikel setzen (darunter Stifte, Wellness- und Baby-Artikel sowie Geschenke). Die Warengruppen Belletristik und Sachbuch würden zusammengelegt und weitere Genres reduziert.
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