Alle Großen, ob Old oder New Economy, streben offenbar in die Bildung. Anfang der Woche vermeldete Bertelsmann erste Erfolge beim Ausbau seines Bildungs-Geschäfts, jetzt meldet sich Google zu Wort – und hat dabei besonders die Erzrivalen Apple und Amazon im Auge.
- Im eigenen Medien-Store Google Play hat das Unternehmen einen Bereich für Bildungsinhalte aufgebaut, die von Lehrern geprüft worden seien: Apps, Bücher und Videos. Die Angebote richten sich sowohl an Lehrer/Dozenten als auch Lernende.
- Google bietet Schulen drei verschiedene Tablets an, die auf den Einsatz im Klassenraum zugeschnitten worden seien, neben dem hauseigenen „Nexus 7“-Android-Gerät (für rund 230 Dollar), das ab sofort verfügbar ist, im kommenden Jahr auch ein Gerät von Asus („Transformer Pad“) und HP („Slate 8 Pro“). Die Lehrer können Inhalte kaufen, ohne eine eigene Kreditkarte zu nutzen, IT-Administratoren wird versprochen, ganze Klassensätze an Tablets in wenigen Minuten einrichten zu können.
- Schon im Juli gab Google bekannt, das Geschäft mit Fachbüchern ausbauen zu wollen. Google schloss Verträge mit den fünf großen US-Fachbuchverlagen (Pearson, Wiley, Macmillian Higher Education, McGraw-Hill und Cengage Learning), deren Titel verliehen werden, bis zu sechs Monate lang, zu Preisen, die bis zu 80% unter dem Listenverkaufspreis liegen (hier mehr).
Mit der eigenen Bildungs-Offensive hat Google einerseits den Tablet-Erfinder Apple im Auge, der im jüngsten Bilanzbericht erklärte, dass die eigenen iPads einen Marktanteil von 94% am Tablet-Markt in Schulen und Universitäten besäßen. Daneben hat zuletzt Amazon deutliche Akzente auf dem Bildungsmarkt gesetzt. Mit seinem Programm „Whispercast“ will der Onliner seit Herbst 2012 auf dem Schul- und Fachbuchmarkt Fuß fassen. Bildungseinrichtungen und Unternehmen können E-Books seitdem über das Amazon-Ökosystem zentral einkaufen und verwalten.
Foto: Google
Diese Tablets bedeuten doch handfest ein ,Weg` vom Buch und knallhart eine Ausbreitung dieser neuen Medien.
Man braucht sich dann nicht mehr zu wundern, wenn Kinder kein normales Buch mehr lesen wollen.
Und zum Lesen ist fast keine Zeit vorhanden, weil eben nur auf diese Tablets geschaut wird.
Über die weitere Entwicklung möchte ich hier keine Szenarien ausbauen.
Es bleibt nur noch festzustellen, dass Eltern und Schulen eine Verantwortung für die Erziehung der Kinder haben und dies gilt auch in der Benutzung der vielfältigen neuen Medien.
Man sollte auch hier gewisse Grenzen sehen.
H. Kraft