Beim 48. Jahrestreffen der Arbeitsgemeinschaft Verlagsvertreter*innen Süd am 27. und 28. November trafen sich heuer in Rammingen/Langenau bei Ulm insgesamt 18 Verlagsvertreterinnen und Verlagsvertreter aus Baden-Württemberg und Bayern.
Als Gäste aus den Landesverbänden des Börsenvereins kamen Reinhilde Rösch (Baden-Württemberg) sowie Eva Korte und Dr. Klaus Beckschulte (Bayern) zur Tagung. Es war bereits das dritte gemeinsame Treffen der Verlagsvertreter aus den beiden südlichen Bundesländern. Zu Beginn wurden die jetzt zwei Sprecher neu gewählt. Mathias Gross wurde wieder gewählt und Mario Max wurde für die bayerischen Kolleg*innen neu gewählt. Sie moderierten die Veranstaltung, die dieses Jahr ganz im Zeichen der Zukunft des Buchhandels gehalten war.
Im Zentrum standen die Themen Überlebens-Strategien des Inhaber*innen-geführten Sortiments, Altersnachfolge sowie mögliche Unterstützung des unabhängigen Buchhandels seitens der Vertreter der Verlage.
Wesentlichen Input lieferten die Sortimenter*innen, die der Einladung der AG Verlagsvertreter*innen folgten: Thomas Mahr (Buchhandlung Mahr, Langenau), Rasmus Schöll (Aegis Buchhandlung, Ulm) und Sabine Behn-Bartl (Ehinger Buchladen, übergibt nächstes Jahr an Osiander).
Mit seinem engagierten, leidenschaftlichen Plädoyer für mehr Empathie und Fairness im Miteinander von Verlagen, Vertretern und Buchhändlern eröffnete Thomas Mahr die Diskussion. Er unterstrich die Verantwortung in den Lektoraten, den gesellschaftlichen Wandel nicht nur zu kommentieren, sondern forderte Beiträge zur aktuellen Debatte von den Autoren und den Mut, diese zu publizieren, von den Verlagen.
Rasmus Schöll brachte mit seinem Statement frischen Wind und neue Töne – Buchhandel neu denken, weg von reinen Wirtschaftlichkeits-Aspekten wieder hin zum „Buchzauber“. Zum Beispiel mit Veranstaltungen ungewöhnliche Orte in der Stadt bespielen, mit unerwarteten Veranstaltungen neue Gäste in die Buchhandlung locken. Vermitteln, dass es das Wichtigste ist, den Menschen Geschichten zu erzählen, dass wir als Sortimenter Freude daran haben, Geschichten zu erzählen.
Sabine Behn-Bartl schließlich hatte die schwierige Aufgabe, der Diskussions-Runde ihre Entscheidung des Verkaufs an Osiander begreiflich zu machen. Die engagierte Inhaberin wird als Filialleiterin ihren Kunden weiter verbunden bleiben und so viel Individualität wie irgend möglich in der neuen Filiale erhalten. Ein Verkauf an einen Filialisten scheint vielen Sortimenter*innen, die ihre Nachfolge regeln wollen, der plausibelste Weg zu sein, wenn keine Lösung aus dem Kreis der Mitarbeiter*innen oder ein Neu- oder Quereinsteiger zur Stelle ist.
Die nächste Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Verlagsvertreter Süd findet am 25. und 26. November 2020 wieder in Rammingen statt.
Die Arbeitsgemeinschaft freut sich jederzeit über neue Vertreterkolleg*innen aus dem Süden, die bisher noch nicht teilgenommen haben, ebenso gerne sind weiter Anregungen aus dem Sortiment herzlich willkommen. Informationen dazu jederzeit und Kontaktaufnahme gerne über Mathias Gross (gross.mathias@dtv.de) oder Mario Max (mario.max@gmx.net).
Kommentar hinterlassen zu "Jahrestreffen der Süddeutschen Verlagsvertreter in Rammingen"