Jane Hell steht mit ihrem ersten Roman „Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ aktuell auf dem Spitzenplatz der BoD-Bestsellerliste Belletristik. Im Interview erzählt sie, was sie zum Schreiben motiviert hat und was die größten Herausforderungen waren.
Worum geht es „Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ und für wen eignet sich das Buch als Lektüre?
In „Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ verschlägt es Anni aus Berlin während der Hochsaison nach Eckernförde, um im Strandcafé ihrer Tante auszuhelfen. Frisch von ihrem Ex verlassen, teilt sie sich mit dem Koch Kjell die kleine Wohnung über dem Café. Als ihr Ex unerwartet auftaucht und um sie kämpft, lernt sie, dass manche Entscheidungen nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem Herz getroffen werden müssen. Das Buch eignet sich für LeserInnen von Ostsee-/Nordsee-/Insel- und Urlaubsromanen ab 16 Jahren und New-Adult-LeserInnen, die Sehnsucht nach dem Meer haben.
Das Buch ist ihr erste Roman. Was hat Sie zum Schreiben motiviert?
Unter meinem bürgerlichen Namen Janina Baier hatte ich im Frühjahr 2019 ein Sachbuch über die Geburten meiner vier Kinder veröffentlicht. Das Schreiben hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich nicht damit aufhören wollte. So reifte die Idee in mir, es mit einem Roman zu versuchen, der so viel mehr Spielraum bietet als ein Sachbuch.
Nach vielen Jahren in Süddeutschland bin ich mit meiner Familie Ende 2018 wieder in meine Heimat Schleswig-Holstein zurückgekehrt. So konnte ich die wunderschöne Landschaft, die Luft, das Meer, die Menschen, einfach alles noch einmal neu wahrnehmen. Diese Eindrücke brauchten einen Kanal und so hat sich bei einem Spaziergang auf der Strandpromenade von Eckernförde die Geschichte von Anni und Kjell in mein Hirn gebohrt und nicht mehr losgelassen.
Wie verlief für Sie der Schreibprozess?
Schreibratgeber, Internetseiten, YouTube-Videos… eine Zeit lang habe ich alles in mich aufgesogen, was man über das Romanschreiben finden kann. Erst Ende Oktober bin ich über den NaNoWriMo gestolpert – dem mittlerweile internationalen „National Novel Writing Month“, der im November Autoren weltweit motiviert, in nur einem Monat den Entwurf eines Romans zu schreiben. Ich stellte fest, dass mir bis zum November nur noch drei Tage blieben und so plottete ich die Geschichte von Fischbrötchen und Zuckerstreusel auf einem Din A4-Zettel. Es entstand eine Kurve mit grobem Verlauf und einer Hand voll Stichpunkten. Die 50.000 Wörter hatte ich nicht ganz geschafft im November. Trotzdem war ich stolz wie Oskar, suchte mir eine Lektorin und beendete die erste Rohfassung. Der Entwurf bekam von mir eine gründliche Überarbeitung und im Frühjahr hat sich meine Lektorin Raphaela Schöttler-Potempa mit dem Manuskript auseinandergesetzt. Mit ihrem Feedback schärfte ich die Charaktere und gab den Gefühlen der Protagonisten mehr Raum. Nebenbei beauftragte ich das Buchcover, organisierte das Korrektorat und zerbrach mir den Kopf über den Klappentext. Zusätzlich bastelte ich an meinem Internetauftritt janehell.de und war in manchen Momenten so unsicher, dass ich beinahe das ganze Projekt wieder eingestampft hätte.
Welche weiteren Herausforderungen hatten Sie bei der Umsetzung zu stemmen – und was war für Sie der größte Lerneffekt?
Die größte Herausforderung war, den Veröffentlichungsprozess zu synchronisieren. Ich wollte das Buch gerne im Sommer rausbringen, doch mit drei Schulkindern und einem Krippenkind in Coronazeiten zu Hause war der zeitliche Spielraum nicht besonders groß. Außerdem fehlte mir das Gefühl für die Prozesszeiten. Wie lange dauerte es, bis ein Buchsatz erstellt wird oder das finale Taschenbuch im Handel ist? Ich hatte keine Ahnung.
Gelernt habe ich, dass es wichtig ist, genügend Zeit für jeden Prozessschritt einzuplanen. Außerdem scheint es außerordentlich hilfreich zu sein, vor dem Schreiben etwas mehr Zeit für den Erzählstrang, die Charaktere und die Szenenplanung aufzuwenden. Das Allerwichtigste, was ich aus der Veröffentlichung meines Debütromans gelernt habe ist: Schreiben bringt unglaublich viel Spaß und es gibt keinen schlechten ersten Entwurf – nur den, der nie geschrieben wird.
Wie erreichen Sie Ihre Leser?
Meine bevorzugte Social Media Plattform ist Instagram. Hier habe ich unter @janehell_autorin bereits während des Schreibens von meinem Romanprojekt berichtet und meine Follower mit einbezogen. Zum Beispiel durfte die Instagram-Community über den finalen Titel abstimmen und hat sich für „Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ entschieden. Zum Erscheinungstermin habe ich eine Leserunde auf lovelybooks.de gestaltet, die unglaublich viel Spaß gemacht hat, weil die Teilnehmerinnen diese mit so viel Leben und positivem Feedback gefüllt haben, dass mir ganz schwindelig geworden ist. Das werde ich auf jeden Fall für weitere Veröffentlichungen wiederholen. Ich kann es kaum erwarten! In der Region Kiel, Eckernförde, Kappeln und Schleswig habe ich die Buchhandlungen besucht und ihnen ein Leseexemplar von Fischbrötchen und Zuckerstreusel dagelassen. Die Resonanz im stationären Handel war ausgesprochen positiv und ich freue mich, dass viele dieser Buchhandlungen „Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ in ihr Sortiment mit aufgenommen haben.
Denken Sie schon an weitere Bücher?
Nicht nur meine LeserInnen drängen auf mehr Lesestoff, auch ich kann nicht mit dem Schreiben aufhören. „Fischbrötchen und Zuckerstreusel“ ist Teil 1 der Fördeliebe-Reihe, die aus Romanen mit Regionalbezug zu Eckernförde (Schleswig-Holstein) bestehen wird. Die einzelnen Bücher können alle unabhängig voneinander gelesen werden, doch erkennen die LeserInnen von Teil1 vielleicht den ein oder anderen Nebencharakter oder Schauplatz wieder. Fördeliebe 2 wird im Frühjahr 2021 erscheinen. Der Titel steht noch nicht fest, denn den darf die Instagram-Community in den nächsten Monaten auswählen.
Hier geht es zur Autorenseite von Jane Hell.
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