Für den Internetbuchhändler amazon.de sind seine Kundenrezensionen ein gewichtiges Pfund, mit dem er wuchern kann. Jetzt hat der Online-Händler die Kaufempfehlungen von und für Kunden optisch aufgewertet und mit neuen Funktionen ausgestattet: Neuerdings erscheinen sie mit Format und Funktionalität von Internet-Tagebüchern (Weblogs).
Bei der Neugestaltung hat amazon.de tief in den Baukasten der angesagten Web-2.0-Instrumente gegriffen: In dem neuen Format sind die Bewertungen der Käufer mit Permalinks und Kommentierungsmöglichkeiten versehen. „So bekommt quasi jedes Buch/Produkt bzw. jeder Kunde/Rezensent sein eigenes Weblog“, schwärmt der Internetdienst Exciting Commerce. Neben den kommentierbaren Rezensionen bietet der Internethändler auf jeder Produktseite ein Diskussionsforum an.
Alle technischen Möglichkeiten, die bei Weblogs mittlerweile gang und gäbe sind, haben die Amazonen bei der Neugestaltung allerdings nicht ausgeschöpft: So verfügen auch die Buchbesprechungen neuen Typs (noch) nicht über einen RSS-Feed, mit dem Nutzer die Rezensionen abonnieren könnten. Auch auf Tags und ein Produktwiki, wie es sie auf der US-Seite des Internet-Buchhändlers gibt, verzichtet amazon.de bisher.
Vor Kurzem war Amazon in Zusammenhang mit möglichen Manipulationen der Kundenrezensionen in die Kritik geraten. Vor einem Monat hat amazon.de die Regeln für Rezensenten verschärft: Bücher besprechen darf seitdem nur noch, wer über ein Kundenkonto verfügt (buchreport berichtete).
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