Die Debatte zwischen Verlagen und Bibliotheken um die Ausleihe digitaler Medien wie E-Books und Hörbücher wirft viele Fragen auf. Bookwire-Geschäftsführer Jens Klingelhöfer kommentiert die Entwicklung der digitalen Bibliotheksleihe.
Wie bewerten Sie den Streit zwischen Verlagen und Bibliotheken im E-Book-Bereich?
Ich bin sehr enttäuscht über die starre Haltung einiger Bibliotheken bzw. des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv). Wir alle wünschen uns eine intensive und fruchtbare Zusammenarbeit, sicherlich ist diese durch gute Gespräche und Vereinbarungen und nicht über einseitige gesetzliche Regelungen zu erreichen. Die Zahlen sprechen für sich: über 50% des Konsums von E-Books werden durch Bibliotheksangebote generiert, aber nur ca. 5% des Umsatzes – das ist aus dem Ruder gelaufen. Hauptsächlich ist das ein Thema der starken Titel und Bestseller, im Mittelfeld sind die Ausleihzahlen deutlich geringer. Für den Bestseller-Bereich braucht es also keine Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Verlage, die der dbv fordert. Vielmehr sollten wir uns gemeinsam dafür einsetzen, mehr Budget für die öffentlichen Bibliotheken zu erreichen, damit diese ihre Angebote ausbauen können und bei der Lizenzierung Verlage und Autoren angemessen vergüten können.
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