Im Kampf um den Sozialtarifvertrag folgen die Hugendubel-Mitarbeiter dem Vorbild der Konzernschwester aus Augsburg. Ähnlich wie die Weltbild-Kollegen im Januar vor dem Sitz des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa aufmarschierten, wollen die Hugendubel-Mitarbeiter am 5. Mai eine Protestdemonstration beim Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, abhalten. Motto: Jetzt kommt die Herde zum Hirten!“
Auf dieses Vorgehen haben sich Hugendubel-Mitarbeiter heute vormittag bei einer Betriebsversammlung geeinigt. Hintergrund: Seit mehr als zweieinhalb Jahren ringt der Betriebsrat um den Sozialtarifvertrag, ohne Ergebnis (hier mehr). Die Geschäftsführung schlug stattdessen vor, den Sozialplan zu verlängern. Jetzt soll der Bischof, als Vertreter der kirchlichen DBH-Gesellschafter, vermitteln. „Wir haben den Bischof schon zwei Mal zur Betriebsversammlung eingeladen, aber außer wohlfeilen Worten haben wir nichts gehört“, erklärt Uwe Kramm, Gesamtbetriebsratschef bei Hugendubel, im Gespräch mit buchreport.
Für den Betriebsrat könnte die Demo zur Nagelprobe werden, denn bislang ist es den Arbeitnehmervertretern nicht gelungen, ähnlich wie bei Weltbild die Kollegen ausreichend zu mobilisieren – 300 Weltbild-Mitarbeiter kamen im Januar nach Verdi-Angaben zur Demo am Bischofspalais. „Wir müssen jetzt endlich ein Zeichen setzen“, wirbt Kramm für mehr Unterstützung des Betriebsrats.
Auf der Hugendubel-Seite von Verdi heißt es: „Wir bei Hugendubel haben bisher geschlafen und sind stärker denn je bedroht: von Arbeitsplatzabbau, Filialschließungen, Rationalisierungsmaßnahmen, Outsourcing und, und, und“.
Zur heutigen Betriebsversammlung war Thomas Nitz aus der Hugendubel-Geschäftsführung gekommen, als Sprecher der Verdi-Betriebsgruppe für Weltbild aus Augsburg war Timm Bossmann angereist.
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