Ein Streik bei Amazon in Bad Hersfeld scheint kurz bevorzustehen. Bei der Urabstimmung in der vergangenen Woche haben 98% der Teilnehmer für Arbeitsniederlegungen votiert.
Nach Angaben von Verdi beteiligten sich 78% der Gewerkschaftsmitglieder an Amazons hessischem Standort. In einer Pressemitteilung wird die Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke zitiert, die erklärt, es gebe eine große Erwartungshaltung in der Belegschaft, „dass es jetzt endlich losgehen muss“.
Laut Verdi solle die Amazon-Geschäftsführung die Stimmung in den Betrieben und das Ergebnis der Urabstimmung ernst nehmen und endlich die Tarifverhandlungen zum Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages für die Branche des Einzel- und Versandhandels aufnehmen – dies habe die Chefetage in zwei bereits geführten Gesprächen grundsätzlich abgelehnt.
Verdi will tarifliche Regelungen durchsetzen und die Einkommen der Amazon-Beschäftigten verbessern. In Bad Hersfeld verdiene ein Kommissionierer zu Beginn der Tätigkeit 9,83 Euro und nach 24 Monaten 11,48 Euro pro Stunde. Nach Tarifvertrag, so Verdi, müssten schon zu Beginn der Tätigkeit 12,18 Euro pro Stunde gezahlt werden. Hinzu komme, dass Amazon kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld zahle, nur 28 Urlaubstage pro Jahr gewähre (nach Tarifvertrag: 36 Werktage) und niedrigere Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit zahle. Laut Verdi erhält ein neu bei Amazon eingestellter Arbeitnehmer – je nach Schichtarbeitszeiten – ohne Tarifvertrag bis zu 9000 Euro weniger pro Jahr.
Diejenigen die nicht Arbeiten sofort rauswerfen! Die können ja mal sehen wie ihr Streik auf den Fluren des Arbeitsamtes ankommt!