Derzeit gut, aber mit Eintrübungen in Sicht: So bewertet das Immobilien-Beratungsunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL) die Lage auf dem Vermietungsmarkt im Einzelhandel im 1. Halbjahr. In den ersten 6 Monaten seien rund 218.400 qm Flächen vermietet worden, heißt es im Marktüberblick. Das sei ein Plus von 3,5% im Vergleich zum Vorjahr, wobei das 2. Quartal deutlich stärker ausfiel. Die Zahlen zeigen bekannte Trends:
- Traditionell sind die kleineren Lagen bis 250 qm am meisten nachgefragt. Rund die Hälfte der Abschlüsse entfielen auf diese Kategorie.
- Großflächen bleiben stabil bei einem Anteil von 13%.
- Besonders gut läuft die Vermarktung in Metropolen wie Berlin, Hamburg, Köln und weiteren Großstädten.
Die positive Entwicklung verknüpft JLL jedoch mit Fragezeichen für das 2. Halbjahr. Explodierende Preise und die gesamtwirtschaftliche Lage sorgten für einen spürbaren Rückgang der Kauflaune.
Dirk Wichner, Head of Retail Leasing bei JLL, betont allerdings: „Die anhaltend hohe Inflation und die damit verbundenen Sorgen der Menschen hat die Kauflaune in Deutschland inzwischen auf das historisch niedrigste jemals gemessene Niveau gedrückt. Größere Anschaffungen oder Investitionen werden aufgeschoben. Es ist allerdings zu hoffen, dass dies nur eine Momentaufnahme ist und die Zuversicht der Verbraucher mit den Unterstützungspaketen der Bundesregierung schnell wieder zurückkehrt.”
Auswertung von Berater JLL: Textiler wieder vorn
Ein detaillierter Blick in die derzeit vermieteten Einzelhandelsflächen zeigt die Anteile der Branchen:
- Mit rund 34% Anteil führt die Textilbranche den Flächenumsatz an.
- Mit rund 26% folgt der Bereich Gastro/Food (vor allem kleine bis mittlere Flächen).
- 9% gehen auf das Konto von Gesundheit/Beauty.
- 5% macht der Bedarf für Heim und Haus sowie Warenhäuser aus.
Der Buchhandel wird nicht als eigene Kategorie erfasst.
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