In den aktuellen Herbstprogrammen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autoren. buchreport stellt 13 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Joana Osman.
Mein Roman in drei Sätzen
Muss ein Wunder geschehen, damit Feinde einander verstehen lernen? In Israel scheint ein junger Palästinenser solche Wunder zu bewirken, ohne es zu bemerken. Während einige ihn dafür als eine Art Engel verehren, sehen die anderen in ihm nur eine Bedrohung. Als er wegen Terrorverdachts verhaftet wird, braucht es den Mut einer jungen Journalistin, eines bis über beide Ohren verliebten Wissenschaftlers und eines ausgefuchsten kleinen Jungen, um ihm zu helfen.
Mein Weg zu Hoffmann und Campe
Führte über meine wunderbare Agentin Katharina Altas von der Agentur Altas, die mich von Anfang an begleitet, unterstützt und mir unermüdlich Mut zugesprochen hat, nicht aufzugeben. Vor allem aber hat sie das Potenzial meines Romans erkannt und mich beim gesamten Prozess begleitet. Ihrer Begeisterung und ihrem unermüdlichen Engagement ist es zu verdanken, dass „Am Boden des Himmels“ schließlich bei Atlantik verlegt wurde.
Das Verdienst meiner Lektorin
Meine Lektorin bei Hoffmann und Campe, Katharina Hierling, hat „Am Boden des Himmels“ mit ganz kundigem Blick und sehr viel Einfühlungsvermögen lektoriert. Ihr Gespür für die Dynamik des Romans und seiner Figuren ist wirklich bemerkenswert und sie hat einen großen Anteil daran, dass „Am Boden des Himmels“ heute der Roman ist, der er ist. Welch ein Glück, dass ich sie als Lektorin hatte!
Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche
Die Literaturbranche ist spannend, aber auch hoch komplex.
Meine Lieblingsbuchhandlung
Buchhandlungen üben grundsätzlich eine magische Anziehung auf mich aus, was auch ein Grund dafür ist, warum ich Bücher nur sehr ungern online kaufe. In München ist mein Lieblingsbuchladen die Buchhandlung Lehmkuhl in Schwabing, aber das ist nur eine von vielen.
Meine Lieblingsautoren
Extrem schwierige Frage. Mit Sicherheit ganz vorne dabei: J.D. Salinger und Herrmann Hesse. Sehr inspiriert hat mich, vor allem in der Kindheit, Astrid Lindgren, später kamen Isabel Allende und Giaconda Belli dazu, die mir den magischen Realismus nahegebracht haben. Da ich amerikanische Literatur studiert habe, zählen zu meinen Lieblingsschriftstellerinnen und -schriftstellern auch Walt Whitman, Henry David Thoreau, Alice Walker, Toni Morrison und Maya Angelou.
So lese ich
Oft analytisch, was Plot, Sprache und Struktur angeht. Gewisse Romane schaffen es aber immer noch, mich so in ihren Bann zu ziehen, dass ich ganz darin eintauche.
Schreiben ist für mich
Beruf und Berufung, aber vor allem eine Notwendigkeit.
Wenn ich nicht gerade schreibe
Engagiere ich mich zum Beispiel für „The Peace Factory“.
Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?
Wenn ich bei einem Roman unmittelbar den Drang verspüre, mit jemandem darüber zu sprechen, ist das für mich ein klares Zeichen, dass ich gerade etwas ganz Besonderes lese. Joana Osman erzählt so berührend und magisch und dabei doch eindringlich und unverkitscht von der absoluten Notwendigkeit, aufeinander zuzugehen, dass ich die nächste Lektoratsrunde kaum abwarten konnte. Sie ist schlicht und ergreifend eine richtig gute Geschichtenerzählerin.
Katharina Hierling, Lektorin
Debütanten im Herbst 2019 – im buchreport.magazin 09/2019
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