Wechsel in der Führungsspitze von Hörbuch Hamburg: Johannes Stricker (58) übergibt die Geschäftsführung im Herbst dieses Jahres an Colin Hauer.
Nach 14 Jahren bei Hörbuch Hamburg und 25 Jahren in der Hörbuchbranche möchte sich Stricker neuen Herausforderungen stellen, heißt es in einer Unternehmensmeldung zu den Gründen des Abgangs. Hauer, der derzeit noch bei Universal Music beschäftigt ist, trete ebenfalls im Herbst an, sodass ein „nahtloser Übergang“ gewährleistet sei.
Stricker: »Enormer Wandel des Hörbuchmarktes«
Johannes Stricker, der die Verlagsführung von Gründerin Margrit Osterwold übernahm, sieht den Hörbuchmarkt einem enormen Wandel unterworfen: „Als ich in der Branche begann, haben wir noch Kassetten produziert. Von digitalem Geschäft war noch lange nicht die Rede. Mittlerweile erwirtschaftet Hörbuch Hamburg nahezu 80% des Umsatzes mit Download oder Streaming.“
Seit er im Jahr 2008 den ersten Vertrag mit Audible abgeschlossen habe, habe Hörbuch Hamburg bei Umsatz und Personal stetig zulegen können. „Die wichtigsten Player sind heute multinationale Konzerne wie Amazon, Apple, Google und Spotify“, so Stricker. Mit den Veränderungen des Marktes hätten sich auch die Anforderungen an die Geschäftsführung gewandelt: „Mein Nachfolger wird die Digitalisierungsmaßnahmen und die Expansion des Verlags mit Elan und Flexibilität weiter vorantreiben.“
Er respektiere Strickers Wunsch, sich beruflich zu verändern, bedaure aber den Entschluss sehr, kommentiert Bonnier-Geschäftsführer Christian Schumacher-Gebler den Führungswechsel. Denn Hörbuch Hamburg verliere mit ihm „einen der erfahrensten und erfolgreichsten Hörbuchverleger der Branche“. Mit Colin Hauer habe man aber einen „versierten Digitalmanager“ für Hörbuch Hamburg gewonnen, der auf 15 Jahre Audio-Erfahrung zurückblicke.
Der 35-jährige Hauer hat bei Universal Music zuletzt den Podcast-Bereich aufgebaut. Neben Stationen bei Amazon, Bastei Lübbe, Bookwire und dem Audio-Label The AOS unterstützte er als selbständiger Unternehmensberater mehrere Verlage und Streamingdienste in ihrer digitalen Strategieentwicklung.
Hier ein ausführliches Interview mit Johannes Stricker aus buchreport.spezial 07-08/2019:
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