Der US-Schriftsteller John Irving war mit der filmischen Umsetzung seiner Werke stets unzufrieden: „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ fand er zu schön. „Garp und wie er die Welt sah“ war ihm zu sauber. Nun schreibt er das Buch zur Serie „Garp“ selbst.
John Irving hat sich bereit erklärt, seinem Roman „Garp und wie er die Welt sah“ für den Bezahlsender HBO ein Drehbuch für eine Miniserie zu schreiben: „Eine Miniserie ist für die meisten meiner Romane das viel geeignetere Format als ein Kinofilm.“
Während seiner Arbeit am Drehbuch für den Film „Gottes Werk“ habe ihm das Kürzen die meisten Probleme bereitet, eine Miniserie dagegen habe die doppelte Länge eines Kinofilms. Auch die Episodenhaftigkeit komme ihm sehr entgegen, erzählte Irving. Geplant sind vier bis sechs Teile der Serie.
„Garp“ ist die wilde und tragikomische Geschichte der Feministin Jenny Fields und ihres unehelichen Sohnes Garp. Irving entwirft darin eine Welt, in der alle Menschen, so ein berühmter Satz, „unheilbare Fälle sind“. Der Roman wurde 1982 von George Roy Hill mit Robin Williams in der Titelrolle verfilmt. Irving war angeboten worden, das Drehbuch zu schreiben, aber im Gespräch mit dem befreundeten Regisseur habe sich herausgestellt, dass „wir ganz unterschiedliche Vorstellungen von der Filmversion hatten“, zitiert die Zeitung „Die Welt“ den Schriftsteller.
Das Hauptproblem, das Irving mit Filmadaptionen seiner Romane hat, ist das Wegfallen von Geschmacklosigkeiten. Denn, so Irving, „wenn man Geschmacklosigkeiten nicht lieben kann, wie kann man dann die Menschheit wirklich lieben?“ Lasse Hallströms Verfilmung von „Gottes Werk“ sei „hinreißend, aber alle im Roman vorkommenden Geschmacklosigkeiten fehlen“. Auf die Serie darf man also gespannt sein.
Kommentare
Kommentar hinterlassenzu "John Irvings Roman wird als Fernsehserie verfilmt"
Kommentar hinterlassen zu "John Irvings Roman wird als Fernsehserie verfilmt"