Für die „Zeit“ hat Iris Radisch den neuen Erzählband „Alice“ von Judith Hermann (Foto) gelesen (S. Fischer 2009, 18,95 Euro), der am 4. Mai in die Buchhandlungen kommt. In ihren Erzählungen, in denen diesmal der Tod verschiedener Männer eine zentrale Rolle spielt, habe Hermann „mit slapstickhafter Drastik die existenziellen Bleigewichte eingenäht, die mancher in ihren schwebenden, leichtgewichtigen Geschichten der vergangenen Jahren vermisst hat“, meint Radisch.
Dabei gelinge der Autorin „Erstaunliches: Der Tod triumphiert nicht, wie landläufig zu erwarten wäre, über den schönen Gleichmut des Erzählens. (…) Schlimm, gar verurteilenswert ist diese noch immer makellose Wohlfühltraurigkeit der Hermannschen Erzählungen keineswegs. Allenfalls in ihrem elegischen Minimalismus und ihren lebensanschaulichen Voraussetzungen inzwischen ein wenig vorhersehbar.“
„Zeit“ (Seite 59)
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Ulrich Holbein: Narratorium. 225 Lebensbilder. Amman 2008, 39,90 Euro
ders.: Weltverschönerung. Umwege zum Schweineglück. Ein Handbuch der lustvollen Lebensgestaltung. Haffmanns 2008, 14,90 Euro
„Zeit“ (Seite 60)
Katherine Mansfield: Sämtliche Werke. Alle Kurzgeschichten und Erzählungen. Haffmans Verlag bei Zweitausendeins 2009, 29,90 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Sachbuch
Martin Bojowald: Zurück vor den Urknall. Die ganze Geschichte des Universums. S. Fischer 2009, 19,95 Euro
faz.net
Frida Kahlo. Das private Adressbuch. Hrsg. von Christine Fischer-Defoy. Koehler & Amelang 2009, 24,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 32)
Fred Oberhauser / Axel Kahrs (Hrsg.): Literarischer Führer Deutschland. Insel 2008, 48 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 32)
Dieter Otten: Die 50+ Studie. Wie die jungen Alten die Gesellschaft revolutionieren. Rowohlt Taschenbuch 2008, 12 Euro
faz.net
Boris Palmer: Eine Stadt macht blau. Politik im Klimawandel – das Tübinger Modell. Kiepenheuer & Witsch 2009, 8,95 Euro
„Zeit“ (Seite 60)
Christoph Schlingensief: So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein. Tagebuch einer Krebserkrankung. Kiepenheuer & Witsch 2009, 18,95 Euro
nzz.ch
Bücher zu Alexander von Humboldt
Alexander von Humboldt: Die Entdeckung er Neuen Welt. Insel 2009, 98 Euro
ders.: Zentralasien. S. Fischer 2009, 78 Euro
ders.: Mein vielbewegtes Leben. Eichborn Berlin 2009, 29,95 Euro
ders.: Das große Lesebuch. Fischer Taschenbuch Verlag 2009, 13,50 Euro
Ottmar Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung. Insel 2009, 24,80 Euro
Werner Biermann: „Der Traum meines ganzen Lebens“. Humbolts amerikanische Reise. Rowohlt Berlin 200919,90 Euro
„Zeit“ (Seite 61)
VORAUSGESEHEN – Der Fernsehtipp
Alex ist ein introvertierter 16-Jähriger aus einer mittelständischen Familie, der die Scheidung seiner Eltern schwer verarbeitet und Probleme mit seiner Freundin hat. Eines Tages überredet ihn ein Freund zum Paranoid Park, einem illegal gebauten Skate-Gelände, mitzukommen. Alex ist so angetan von dem Ort und den Tricks der dortigen Skater, dass er allein dorthin zurückkehrt und auf einem nahe gelegenen Rangierbahnhof mit einem anderen Skater auf einen Frachtzug aufspringt. Dabei ereignet sich ein tragischer Unfall, bei dem ein Sicherheitsbeamter zu Tode kommt. Alex beschließt, den Vorfall zu verschweigen und geht seinem normalen Tagesablauf nach, doch ihn plagt sein Gewissen.
Gus van Sant verfilmte „Paranoid Park“ von Blake Nelson. Nach seinem Film „Elephant“ beschäftigt er sich erneut mit dem Schulmilieu und verarbeitet Fragen von Schuld und Sühne vor dem Hintergrund familiärer Konflikte. Wie es für den Regisseur typisch ist, wird der Film im Gegensatz zu seiner Romanvorlage (erschienen bei Beltz, 12,90 Euro) nicht linear erzählt. Rückblenden, Zeitlupen und lange Einstellungen prägen den Film. „Paranoid Park“ läuft heute um 22.25 Uhr auf 3Sat.
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