Der Doppelhaushalt 2008/09 ist abgesegnet, das BAG-Debakel ohne Knalleffekt befriedet, das Immobilienproblem zumindest auf den Weg gebracht: Vorstand und Hauptamt des Börsenvereins haben die Buchhändlertage ohne Pulsaussetzer erlebt. Von einer neuen Konzeption, im Vorjahr mehrfach gefordert, war aber wenig zu spüren.
Es liegt wohl in der Natur der Sache. Wer die zentrale Verbandsveranstaltung besucht, wird auch mit einer geballten Ladung Vereinsmeierei konfrontiert. Flankiert von Frontalunterricht in Vortragsform, Jahresrückblicken und schriftlich längst fixierten Berichten.
Gleichwohl stehen die Buchhändlertage 2008 in der Geschichte des Börsenvereins nicht nur wegen der Premiere der deutlich aufgewerteten Hauptversammlung für ein neues Kapitel. Mit dem erstmals parallel zusammengerufenen Azubi-Parlament hat der Verband das Engagement für den Branchennachwuchs deutlich unterstrichen. Gleichzeitig ergibt sich perspektivisch die wertvolle Chance einer Frischzellenkur für das Ehrenamt.
Die angehenden Medienkaufleute und Buchhändler haben der Hauptversammlung eine Reihe von Empfehlungen vorgelegt, die ein lebhaftes Interesse an der Verbandsarbeit bekunden. „Eine Präsenz der Auszubildenden in Gremien und Ausschüssen kann insbesondere aufgrund der Zielgruppennähe, dem natürlich gewachsenen Mediennutzungsverhalten und dem subjektiven Blick der Auszubildenden auf Trends und Entwicklungen eine große Bereicherung sein“, haben die Jungparlamentarier selbstbewusst formuliert.
Die nächste Generation steht in den Startblöcken. Bleibt zu hoffen, dass die Branchenprofis und Funktionäre den begonnenen Diskurs mit den künftigen Kollegen tatsächlich pflegen. Dann klappt es auch mit dem Wechsel des Staffelstabs.
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