iPhone, iTunes oder App Store stehen exemplarisch für eine kleine Wende hin zu den Lesern. Empfehlungen und Informationen kommen zu ihnen. Eine gute App-Bibliothek auf dem persönlichen Endgerät ist die Eintrittskarte in eine Buchwelt, die der Leser bestimmt.
Was war das nicht für ein Hype um die E-Book Lesegeräte auf den vergangenen Buchmessen. Ich erinnere mich noch genau an die suchenden Blicke der Besucher am Books&Bytes Stand, an dem auch wir vertreten waren. Was ist das? Bringt das was? Wer soll das nutzen? Die Hauptfrage jedoch war: Wie kommen die Bücher auf ein elektronisches Lesegerät? Die Antwort: Die meisten Geräte werden über den Rechner via USB-Stick oder Speicherkarte bestückt, was wiederum viele Schritte zum digitalen Lesevergnügen bedeutet, nämlich erstens E-Book im Internet kaufen, zweitens E-Book auf den Computer herunterladen, drittens mit dem Lesegerät verbinden, viertens überspielen und dann fünftens kann es losgehen mit dem Lesen. Umständlich. Da bleiben die meisten Nutzer vorerst lieber beim „echten“ Buch.
Eine Alternative dazu ist mittlerweile für einige die iPhone App, wie z.B. von textunes, die einem das Lesen einfach und ohne weitere Geräte ermöglicht. Das heißt aber nicht, dass es ein Entweder-oder zwischen herkömmlichem und digitalem Buch geben muss.
Die mobile Welt der Endgeräte kann dem Käufer das Lesen schmackhaft machen, auch wenn er lieber beim physischen Buch bleiben möchte. Somit macht man das Entdecken von Büchern nicht nur einfacher, sondern fördert auch den Umsatz. Die neue App von bilandia bietet dem Käufer die Möglichkeit mobil in Leseproben, Hörproben oder Buchtrailern zu stöbern, und bei Gefallen Bücher per Fingertip über E-Mail oder Telefon zu bestellen.
Dabei muss nicht jede App ein Vollsortimenter sein, denn für jeden Geschmack kann es eine andere geben: Die Thriller-App, die Philosophie-App oder die Urlaubs-Lektüre-App oder eben, wie in unserem Fall, eine multimediale Empfehlungs-App.
iPhone, iTunes oder App Store stehen exemplarisch für eine kleine Wende hin zu den Lesern. Empfehlungen und Informationen kommen zu ihnen, Bücher können in der U-Bahn angelesen und vor Arbeitsbeginn noch direkt über die mobile Internetverbindung gekauft werden. Anhand von Apps kann der Leser selbst bestimmen, welcher Art Tipps er vom Buchhändler erhalten möchte. Eine gute App-Bibliothek auf dem persönlichen Endgerät ist die Eintrittskarte in eine Buchwelt, die der Leser bestimmt.
Für Verlage stellen solche Apps eine Herausforderung, aber auch eine Chance dar. Diese individuellen, mobilen Buchhandlungen bieten eine ideale, zielgruppenspezifische Präsentationsfläche, welche Verlage schnellstmöglich nutzen sollten – das Buch als App ist nur eine Möglichkeit, die App als Kanal zum Buch eine andere.
Julia von dem Knesebeck, Gründerin von bilandia.de. Das Portal verknüpft eine intelligente Suche nach Büchern (zum Beispiel per Landkarte, Zeitreise oder nach Farben) mit einer Community.
Kommentar hinterlassen zu "Julia von dem Knesebeck: Wie Bücher zu den Lesern kommen"