buchreport

Junge Illustratorin gewinnt hochdotierten Comic-Preis

Mia Oberländer (Foto: Alla Sommermeier)

Die Berthold Leibinger Stiftung fördert Comic-Kunst und zeichnet seit 2015 jedes Jahr noch nicht veröffentlichte deutschsprachige Comics aus. 2021 geht der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis an Mia Oberländer für ihren Comic „Anna“.

Die 25-jährige Oberländer ist für den Norddeutschen Rundfunk als Multimedia-Assistentin tätig und macht gerade ihren Masterabschluss in Illustration in der Klasse von Prof. Anke Feuchtenberger an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. Feuchtenberger selbst ist eine renommierte Comic-Künstlerin und -Lehrerin und war in diesem Sommer mit dem Max-und-Moritz-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden.

„Anna“ aus dem gleichnahmigen Comic von Mia Oberländer

Andreas Platthaus, FAZ-Literaturchef und Vorsitzender der Jury, begründet die Entscheidung für Mia Oberländers Band so: „Anna 2 hat ein Problem. Sie ist groß. Zu groß für eine Frau. Das liegt in der Familie. Bei Anna 1, ihrer Mutter, war es schon genauso. Nichts ändert sich unter der Sonne, zumindest nicht die Vorurteile, das Aburteilen auf den ersten Blick. Mia Oberländer hat mit ihrem Comic ,Anna‘, den sie einen graphischen Essay nennt, ein ebenso witziges wie herausforderndes Lehrstück geschrieben und gezeichnet. Es erzählt nicht mit erhobenem Zeigefinger – dann wären die Annas ja noch viel größer –, sondern als Groteske mit Tiefgang: Die Geschichte legt den Zeigefinger lieber in die Wunde.

Es ist ein Buch, das denjenigen Mut machen will, die aufgrund von Äußerlichkeiten ausgegrenzt werden. Indem es mit all den Klischees spielt, die es entlarvt, und sie somit lächerlich macht. Und das wiederum macht diesen Comic groß.“

Die Künstlerin ist bezüglich einer Veröffentlichung von „Anna“ im Gespräch, der Publikationstermin sei aber noch offen.

 

Förderpreise für Finalisten

Die Preisverleihung ist für den 5. Mai 2021 im Literaturhaus Stuttgart geplant. Für den Comicbuchpreis 2021 hatten sich 105 Autoren und Zeichner aus Deutschland, Österreich, Russland, Ungarn und der Schweiz beworben. Neben der Preisträgerin würdigt die Jury außerdem 9 Finalistenarbeiten mit je 2000 Euro.

Preisträger und Finalisten des Comic-Preises der Berthold Leibinger Stiftung finden sich immer wieder auch auf den Comic-Bestenlisten, die buchreport als Medienpartner veröffentlicht, darunter 2019/20 u.a.:

  • Uli Oesterle: „Vatermilch“
  • Nicolas Mahler: „Ulysses“
  • Lukas Jüliger: „Unfollow“
  • Matthias Gnehm: „Salzhunger“
  • Frank Schmolke: „Nachts im Paradies“
  • Tina Brenneisen: „Das Licht, das Schatten leert“

 

Kommentare

1 Kommentar zu "Junge Illustratorin gewinnt hochdotierten Comic-Preis"

  1. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum ein Artikel über einen Comic mit nur einer Abbildung auskommen muss … schade!

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*