Die Europäische Kommission will den Einsatz von Plastiktüten beim Einkaufen einschränken. Derzeit läuft bis einschließlich 9. August eine Online-Befragung von Bürgern und Institutionen, wie sich der Gebrauch von Tragetaschen aus Kunststoff am besten verringern lässt. Darin werden auch die Optionen deutlich: Gefragt wird, wie sinnvoll es wäre, Plastiktüten mit einem Preis oder einer Steuer zu belegen, oder ob andere Lösungen, wie ein EU-weites Verbot von Plastiktragetaschen, eher Erfolg hätten.
Hintergrund ist die Müllbelastung. EU-Umweltkommissar Janez Potoènik: Einweg-Plastiktüten „benutzen wir für einige Minuten, danach belasten sie jahrzehntelang unsere Umwelt“. Der durchschnittliche EU-Bürger verbrauche pro Jahr rund 500 Plastiktragetaschen, und die meisten davon werden nur einmal benutzt. Einige Mitgliedsstaaten haben bereits Preismaßnahmen, Vereinbarungen mit dem Einzelhandel oder ein Verbot bestimmter Arten von Plastiktüten eingeführt.
Der Handelsverband HDE widerspricht mit Hinweis auf die hierzulande organisierte Entsorgung nach der deutschen Verpackungsverordnung und fordert, auf freiwillige Vereinbarungen zu setzen. Der für Nachhaltigkeit zuständige HDE-Geschäftsführer Kai Falk: „Mit ihrem Vorstoß schießt die EU weit über das Ziel hinaus.“ Der Handel sei sich der Umweltauswirkungen bewusst und man bemühe sich, diese zu reduzieren. Ein deutscher Konsument verbrauche zudem pro Jahr nur ca. 65 Plastiktüten, weil Händler in Deutschland weniger Tüten abgeben und die Tüten würden mehrfach genutzt.
Auch die Buchbranche wäre von einem Verbot oder einer Besteuerung betroffen: Im Buchhandel ist der Einsatz von Plastiktaschen weit verbreitet.
Plastiktüten werden aus Bequemlichkeit oder gedankenlos benutzt, genau wie früher die Getränkedosen. Hier hilft nur die Eindämmung über den Preis. Sie sollten nach Eigengewicht und/oder Aufdrucke besteuert werden.
Gerade im BUCHHANDEL wäre der Einsatz von werbe-bedruckten Taschen aus HANF sinnvoll!