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Kampf gegen Energiesponsor

 „Wir weigern uns, durch unsere Arbeit das Image eines dreckigen Stromanbieters aufzupolieren“, erklären Hamburger Kulturschaffende und Leser. Initiatoren von „Moorburgtrasse stoppen“, Gewerkschafter und ein Stadtteilzentrum haben als Zeichen gegen Vattenfall als Sponsor des gleichnamigen Lesefestes ein alternatives Lesefestival „von unten“ organisiert.

„Mit seinen Plänen, die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel wieder ans Netz gehen zu lassen, bedroht der Energiekonzern eine ganze Region“, heißt es in der Pressemitteilung der Veranstalter. „Ob als Publikum oder Akteur, wir wollen nicht mehr darüber hinwegsehen und uns nicht mehr ablenken lassen vom schmutzigen Kerngeschäft des Energiekonzerns.“ Es dürfe nicht sein, dass der Name des Energiekonzerns mit der Kulturveranstaltung zu einer Marke verschmilzt, um dem Konzern ein positives Image zu verleihen.

„Wir werden das Festival so lange machen, bis wir Vattenfall das Wasser abgegraben haben“, erklärt Astrid Matthiae, Sprecherin der Initiative gegenüber buchreport und ergänzt: „Soweit ich weiß sind wir die erste Initiative, die einem Großsponsor die Nase vor der Tür zuknallt.“

Starker Partner sei auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hamburg. Sie empfiehlt ihren Mitgliedern in allen Bildungseinrichtungen der Stadt in Zukunft vom Energiekonzern Vattenfall organisierte und gesponserte Veranstaltungen bzw. entsprechende Projekte nicht mehr zu unterstützen und sich stattdessen an den Vorbereitungen für Alternativ-Veranstaltungen zu beteiligen. Inzwischen sei aus dem Gegen-Projekt ein Lesefest mit knapp 50 Veranstaltungen entstanden (zum Programm).

Nach Auskunft des Energieunternehmens Vattenfall ist das Interesse an den Vattenfaller Lesetagen trotz der Gegenbewegung bei den Besuchern ungebrochen, Vattenfall werde das Engagement in der Kultur- und Leseförderung fortsetzen. „Jedes Angebot, das die kulturelle Vielfalt erhöht, tut Hamburg gut. Das gilt für das Harbour Front Festival ebenso wie für die Intiative der GEW“, heißt es in der Stellungnahme.

Kommentare

1 Kommentar zu "Kampf gegen Energiesponsor"

  1. Angela Banerjee | 10. März 2011 um 0:04 | Antworten

    Die Idee zu dieser Gegenveranstaltung entstand im Rahmen einer Reihe von Protestaktionen zu den Vattenfall Lesetagen 2010, die von der Initiative „Moorburgtrasse stoppen“ ausgingen. Auch in diesem Jahr wird die Gegenveranstaltung ganz wesentlich vom Widerstand gegen das im Bau befindliche Kohlekraftwerk Moorburg getragen. Unser Protest richtet sich auch gegen die Wiederaufnahme von maroden Atommeilern und eine Sponsoring-Kultur.
    90% der Vattenfall-Energie ist jedoch Kohle und mit jedem Kohlekraftwerksneubau geht auch der Abbau von Kohle einher. In Deutschland zerstört Vattenfall die Lausitz für die Braunkohle und in Hamburg tagt die Pressekonferenz der Vattenfall Lesetage im Rathaus der „Umwelthauptstadt“.

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