Mitte August reichte eine Anwaltskanzlei aus Seattle eine Sammelklage gegen Apple und fünf der sechs großen US-Verlage ein. Der Vorwurf: Illegale Preisabsprachen bei E-Books über das so genannte Agency-Modell. Wie es scheint, war dies nur der Auftakt – inzwischen wurden 16 weitere Klagen eingereicht.
Wie „Paid Content“ berichtet, sollen mittlerweile auch Amazon, Barnes & Noble und Random House belangt werden. Sie ergänzen die Liste der sechs Beklagten der ersten Anklageschrift: Neben Apple sind das die Verlage Macmillan, HarperCollins, Hachette, Penguin sowie Simon & Schuster.
Die Angeklagten werden beschuldigt, die Buchpreise in die Höhe getrieben zu haben, um ihre „Gewinne zu steigern und den Rivalen Amazon dazu zu zwingen, seine Discountpreise aufzugeben“ (Details hier) .
Hintergrund: Inzwischen bestimmen die sechs größten US-Verlage über das Agency-Modell den Preis ihrer E-Books. Andere Verlage nutzen nach wie vor das Lizenzierungsmodell, bei dem der Händler die Bedingungen für den Verkauf bestimmt – letztlich also E-Books zu Dumping-Preisen verkaufen kann. Anfang 2010 hatte sich Amazon zähneknirschend dem Druck der Verlage gebeugt, seitdem verkauft der Onliner seine E-Books in den USA zum vom Verlag festgesetzten Preis.
Eine baldige Entscheidung des Gerichts ist allerdings nicht zu erwarten. Zunächst soll ein Panel den Verhandlungsort für den Gerichtsstand festlegen – dieses wird erst im Dezember zusammentreten.
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