Bei der Heranbildung des Nachwuchses haben weite Teile des Buchhandels im letzten Jahr kräftig am eigenen Ast gesägt: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge brach 2009 um alarmierende 26% ein. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht. Stichproben des Börsenvereins in Bezirken der Industrie- und Handelskammern ergeben folgende Momentaufnahme: Das Besorgnis erregende Vorjahresniveau wird allenfalls gehalten, kann aber laut Bildungsdirektorin Monika Kolb-Klausch durchaus noch weiter einbrechen.
Befunde einer buchreport-Abfrage im Handel:
- Filialisten wie Thalia, die Mayersche oder Heymann haben mehr Auszubildende aufgenommen als im Vorjahr.
- Im Sortiment ist die Klage über mangelnde Kompetenzen und Qualifikationen bei den Bewerbern weit verbreitet.
- Viele freie Stellen sind noch unbesetzt. Kolb-Klausch: „Die Rekrutierung läuft über die früher üblichen Fristen hinaus.“
Alternative Sortimentskonzepte, starke Konkurrenz im Internet und der allgemein steigende Wettbewerbsdruck sorgen dafür, dass die Anforderungen an das Personal im Buchhandel ständig steigen. Trotzdem ist der Einsatz von billigen Quereinsteigern im Sortiment weit verbreitet. Dass man mehr in Mitarbeiter investieren muss, ist gleichwohl in vielen Unternehmen angekommen. Die interne Weiterbildung des Nachwuchses spielt in der Strategie zunehmend eine große Rolle.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen bei der Ausbildung im Handel im neuen buchreport.express (ET: 5.8.2010)
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