Die Bachmann-Preisträgerin 2013 heißt Katja Petrowskaja (Foto: ORF). Vier von sieben Juroren gaben der in Kiew geborenen und in Berlin lebenden Ukrainerin ihre Stimme, deren Debüt bei Suhrkamp erscheint. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Die Jury würdigte Petrowskajas Text „Vielleicht Esther“ (hier zu lesen), die Geschichte einer Babuschka im von den Nazis besetzten Kiew, als „wunderbar, kraftvoll, locker und leicht gewebt“.
Petrowskaja lebt seit 1999 in Berlin und arbeitet als Journalistin für die Kulturressorts verschiedener russischer Medien („Radio Liberty“, „Snob“) sowie deutschsprachiger Zeitungen (u.a. „NZZ“, „Taz“, „FAS“). Ihr erstes Buch „Vielleicht Esther“ erscheint im März 2014 im Suhrkamp-Verlag.
Petrowskaja folgt als Preisträgerin auf die Russin Olga Martynova, die 2012 den Bachmannpreis gewann.
In ihrer Laudatio erklärte Jury-Mitglied Hildegard Elisabeth Keller (die Petrowskaja eingeladen hatte): „Die begeisterte Aufnahme des Textes in Klagenfurt zeigt, dass dessen Ton ein ungestilltes Bedürfnis in der deutschsprachigen Literatur ist.“ Und: „Freuen wir uns auf ,Vielleicht Esther‘, bei Hoffentlich-Suhrkamp“, so Keller.
Die weiteren Preisträger:
- Kelag-Preis (10.000 Euro): Verena Güntner, „Es bringen“.
- 3sat-Preis (7500 Euro): Benjamin Maack für „Wie man einen Käfer richtig fäng“.
- Ernst-Willner-Preis (5000 Euro): Heinz Helle, „Wir sind schön“.
- Publikums-Preis: Nadine Kegele, „Scherben schlucken“.
Der Juryvorsitzende Burkhard Spinnen lobte in seiner Abschlussrede die Solidarität, dank derer der Preis erst einmal erhalten bleibt.
Hier die (Video-)Berichte von Wolfgang Tischer, literaturcafe.de, zum Bachmann-Preis 2013:
- Der Bachmannpreis bleibt
- Frau Keller erklärt die Regeln und ein Agent im Gespräch
- Fetzigkeitsfaktor Ijoma Mangold und Spinnens letzte Worte
- Joachim Meyerhoff liest und #bbleibt
- Schlemmerei stimmt sprachlos
- Bei Bachmann, Travnicek und Heyn
Die Träger des Bachmann-Preises
- Gert Jonke (1977)
- Ulrich Plenzdorf (1978)
- Gert Hofmann (1979)
- Sten Nadolny (1980)
- Urs Jaeggi (1981)
- Jürg Amann (1982)
- Friederike Roth (1983)
- Erica Pedretti (1984)
- Hermann Burger (1985)
- Katja Lange-Müller (1986)
- Uwe Saeger (1987)
- Angela Krauß (1988)
- Wolfgang Hilbig (1989)
- Birgit Vanderbeke (1990)
- Emine Sevgi Özdamar (1991)
- Alissa Walser (1992)
- Kurt Drawert (1993)
- Reto Hänny (1994)
- Franzobel (1995)
- Jan Peter Bremer (1996)
- Norbert Niemann (1997)
- Sibylle Lewitscharoff (1998)
- Terézia Mora (1999)
- Georg Klein (2000)
- Michael Lentz (2001)
- Peter Glaser (2002)
- Inka Parei (2003)
- Uwe Tellkamp (2004)
- Thomas Lang (2005)
- Kathrin Passig (2006)
- Lutz Seiler (2007)
- Tilman Rammstedt (2008)
- Jens Petersen (2009)
- Peter Wawerzinek (2010)
- Maja Haderlap (2011)
- Olga Martynova (2012)
- Katja Petrowskaja (2013)
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