Zum zweiten Mal in Folge sind die deutschen Verbraucher mit Blick auf die Konjunktur wenig zuversichtlich: Die Konkunkturerwartung der Verbraucher für April
fiel laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) um 2,2 Punkte auf 47,3 Zähler. Das Niveau sei trotz des leichten Rückgangs aber immer noch ausgesprochen hoch, so die GfK-Forscher. Gegenüber dem Vorjahr legte die Konjunkturerwartung im April um knapp 25 Zähler zu.Einkommenserwartung geht leicht zurück
Die zuletzt gesunkene Konjunkturerwartung zeigt auch bei der Einkommensstimmung ihre Spuren. Die Einkommenserwartung verliert im April 5,5 Punkte. Mit aktuell 35 Zählern liege der Indikator trotzdem noch immer deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten, so die Forscher. Neben den weltwirtschaftlichen Risiken sind laut GfK vor allem die zuletzt gestiegenen Preise für das gemäßigtere Einkommensklima verantwortlich.
Anschaffungsneigung bleibt stabil
Im Gegensatz zu Einkommens- und Konjunkturerwartung zeigt sich die Anschaffungsneigung im April dieses Jahres nahezu unbeeindruckt. Der Indikator weist mit 34,2 Punkten fast exakt den gleichen Wert wie im Vormonat (34,3 Zähler) auf. Im Vorjahresvergleich verzeichnet der Indikator ein Plus von knapp 13 Punkten.
Damit kann der Indikator sein gutes Niveau trotz weniger guter Rahmenbedingungen behaupten. Vor allem die gute Inlandskonjunktur mit zunehmender Beschäftigung sorge offenbar weiter für eine rückläufige Angst vor Jobverlust, heißt es von der GfK. Dies gebe Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen und verhindere derzeit ein Abrutschen der Konsumneigung aufgrund steigender Inflationsgefahren.
Leichter Rückgang im Konsumklima
Insgesamt werde das Konsumklima auch im Mai weiter zurückgehen, prognostiziert die GfK. Der Gesamtindikator für das Konsumklima zeigt für Mai 2011 einen Wert von 5,7 Punkten nach 5,9 Punkten im April.
Höhere Preise, die Atomkatastrophe in Japan sowie sich ausweitende politische Unruhen in Nordafrika und Nahost lassen die Rahmenbedingungen für die Konsumenten im Augenblick nicht mehr ganz so erfreulich erscheinen, erklärten die Konsumforscher der GfK-Gruppe.
Dennoch sei mit einem Einbruch des Konsums nicht zu rechnen: „Da die Voraussetzungen für eine gute Konsumkonjunktur im Inland selbst nach wie vor gegeben sind, dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten eine bedeutende Rolle spielen“, heißt es von der GfK.
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