Nach dem Scheitern der „Vorleser“ soll Wolfgang Herles eine neue Literatur-Sendung fürs ZDF moderieren – womit der Sender die Bewerbung von Elke Heidenreich abgelehnt hat. Im Interview mit dem SPIEGEL gibt der bisherige „Aspekte“-Chef einen Vorgeschmack.
Mit Blick auf seine Vorgängerin Heidenreich, von deren Empfehlungen der Buchhandel oft profitiert hatte, distanziert sich Herles: „Es ist nicht mein Interesse, den Umsatz des Buchhandels zu steigern. Ich will Anregungen geben, in welche Bücher sich das Versinken lohnt. Das will ich allerdings gut begründen. Nur zu sagen, das müsst ihr lesen, weil ich es gern lese, wäre mir zu wenig.“
Auf die Anmerkung hin, dass er als intellektuell und provokativ, nicht aber als Unterhalter gelte, erklärt Herles: „Wo ist da der Unterschied? Unterhaltung ist alles, was nicht langweilt. Es ist eines der großen Irrtümer des Fernsehens, zu glauben, Unterhaltung dürfe nicht anstrengen. Einer, der jeden Tag joggen geht oder ins Fitnessstudio, findet es normal, dass er schwitzt. Literatur ist eben auch eine geistige Anstrengung.“
Laut „Süddeutsche Zeitung“ tritt Herles im Spätsommer sein neues Moderatoren-Amt an. Geplant seien sechs Ausgaben jährlich am späten Freitagabend. Herles wechsele am 1. Juli an die Spitze einer neuen Redaktion Literatur im Mainzer Sender.
Foto: Phoenix
Na wunderbar, ein weiterer selbsternannter Stefan George, der in elitärem Kreis über Bücher sprechen möchte. Der „Erfolg“ dieses Formats scheint mir da vorprogrammiert zu sein. Die selben Fehler in beliebiger Folge zu wiederholen ist tatsächlich wohl nur im Öffentlich-Rechtlichen möglich…
Von was lebt das ZDF: Von Gebühren und Werbung.
Von was lebt der Buchhandel: Vom Umsatz mit Büchern
Von was lebt Wolfgang Herles?
Wahnsinnig! Gewaltige 6 Sendungen im Jahr. Natürlich spät abends. Es fehlen mehr Sendungen! Viel mehr – und eine frühere Sendezeit.