Der Zeichner und Kinderbuchautor Janosch, der am 11. März 85 Jahre alt wird, gilt als ein schwieriger Gesprächspartner. Der polnischen Germanistin Angelo Bajorek hat sich Janosch in einem Interview geöffnet, das sie für ihre Janosch-Biografie „Wer fast nichts braucht, hat alles“ geführt hat (erscheint am 26. Februar bei Ullstein).
Die „Literarische Welt“ (Ausgabe vom 20.2.) druckt einen Auszug des Gesprächs, in dem Janosch über den „Suff“ seines Vaters und ein wenig harmonisches Familienleben berichtet. Vor diesem Hintergrund antwortet Janosch auf die Frage nach der wichtigsten Botschaft seiner Kinderbücher: „Lasst euch nichts gefallen. Die meisten Eltern muss man nicht verehren, wenn sie saufen.“
Gleichzeitig verfiel Janosch selbst dem Alkohol: „Ich konnte 40 Jahre lang keinen Tag ohne Alkohol leben.“ Auch für das Schreiben brauchte Janosch den Rausch, „nach 45 solchen Büchern musste ich mit dem Alkohol aufhören.“ Nachdem Alkohol für ihn als Betäubung weggefallen sei, habe er zunächst kein gutes Janosch-Buch mehr zustande gebracht. „Ich glaube, danach schrieb Gott meine Bücher allein. Jetzt ist alles vorbei, kein Schnaps und kein Gott, vorbei“, so das lakonische Fazit des Autors, der zwar vor allem eine Kinderbuchlegende ist, aber auch Theaterstücke und Romane für Erwachsene geschrieben hat. Über 150 Bücher sind von ihm erschienen, seine letzten Arbeiten liegen zehn Jahre zurück.
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