Das Schweizer Buchzentrum steckt in einer Krise, lässt der „Tagesanzeiger“ in einem aktuellen Artikel durchblicken. Von Umsatzeinbußen und drohenden Entlassungen ist die Rede. Der Hintergrund: Nachdem der Großkunde Thalia Orell Füssli angekündigt hatte, künftig verstärkt Bücher aus Deutschland liefern zu lassen, hat der Zwischenbuchhändler und Buchhandelsdienstleister nun auch zwei Schweizer Verlagskunden eingebüßt: Die beiden Schulbuchverlage Hep und SKV lassen ihre Bücher künftig nicht mehr vom Buchzentrum ausliefern.
Dem Bericht zufolge hat das Unternehmen zudem mit strukturellen Problemen zu kämpfen. Der Graben zwischen den angeschlossenen Verlagen und Buchhändlern wachse, berichtet die Schweizer Zeitung. In der Folge rechne das Buchzentrum mit starken Umsatzeinbußen: Mit 160 bis 170 Mio Franken (133 bzw. 141 Mio Euro) werde für 2014 ein um bis zu 30 Mio Franken geringerer Umsatz erwartet als 2013.
Von Krisenstimmung könne keine Rede sein, dementiert CEO Hanspeter Büchler im Gespräch mit buchreport.de. Der Verlust von Hep und SKV im Auslieferungsbereich spiele „keine wesentliche Rolle“ für das Unternehmen und sei keineswegs ein Nachteil für die Buchhändler, die weiterhin übers Barsortiment beliefert werden. Zudem habe man im Jahr 2014 zahlreiche Neukunden gewinnen können.
Den im Artikel aufgezeigten drastischen Umsatzrückgang streitet Büchler ebenfalls mit Nachdruck ab. Das Buchzentrum stehe angesichts der Gesamtkonjunktur derzeit gut da – Zahlen nennt er aber nicht.
Auch sei kein Stellenabbau geplant (der „Tagesanzeiger“ schreibt, 10% der Arbeitsplätze seien bedroht). Wahr ist Büchler zufolge hingegen die Arbeitszeitverlängerung von 40 auf 42,5 Wochenstunden. Diese sei allerdings nicht aus der Not geboren, sondern lediglich eine „übliche Maßnahme der Prozessoptimierung“.
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