Das neue Schulbuchleihsystem in Rheinland-Pfalz führt zu Verstimmung auf Buchhandelsseite. Grundlage des – ähnlich auch in den meisten anderen Bundesländern existierenden – Systems ist die am 29. April im „Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz“ veröffentlichte „Landesverordnung über die Lernmittelfreiheit und die entgeltliche Ausleihe von Lernmitteln“. Die Ausleihe ist danach ab dem Schuljahr 2010/11 zunächst nur für die Klassen 5 bis 10 an allgemeinbildenden Schulen möglich, im darauffolgenden Schuljahr kommen die Klassenstufen 11 bis 13 hinzu, ein Jahr später die Grundschüler.
„Der Buchhandel muss sich mit der neuen Ausleihe arrangieren und mit einem Umsatzverlust rechnen“, sagt Klaus Feld. Der Geschäftsführer des rheinland-pfälzischen Börsenvereins-Landesverbands beklagt, die Frequenz in den Buchläden werde geringer, weil die Schulbücher jetzt zentral eingekauft würden. Auch der florierende Gebrauchtbuch-Weiterverkauf – nach Felds Schätzung 30 bis 50% des Volumens – falle in Zukunft aus. Die Umsatzeinbuße sei aber schwer zu beziffern wegen der Einführung der Ausleihe in den genannten drei Schritten. Erst im vergangenen Jahr ist im Saarland ein Ausleihsystem für alle Jahrgangsstufen gleichzeitig eingeführt worden.
Wie der „Trierische Volksfreund“ berichtet, fällt die Akzeptanz des neuen Ausleihsystems bei den Eltern ebenfalls schlecht aus: Das Mainzer Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur spreche von einer Teilnehmerzahl von knapp 60%, in der Region Trier liege sie gar nur bei 50%.
aus buchreport.express 32/2010
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