„Es wäre die größte digitale Verlagsgeschichte des Jahres gewesen“, urteilt Nate Hoffelder. Für das Tech-Portal „The Digital Reader“ arbeitet er die Geschichte eines nie gestarteten Digitalprojekts auf, des Ebook-Shops von Hachette. Seinen Informanten zufolge wären dies die Details gewesen:
- Der Shop sollte eBooksForAll.com heißen.
- Er sollte ursprünglich im Sommer 2014 an den Start gehen.
- Die Verlagstitel sollten sowohl im Epub- als auch im Kindle-Format angeboten werden.
- Die Seite wurde von dem australischen Unternehmen eBooks.com entwickelt.
- Die Ebooks sollten mit digitalen Wasserzeichen von Booxtream versehen werden, nicht aber mit hartem DRM.
Demnach wäre es für Kindle-Nutzer problemlos möglich gewesen, die über eBooksForAll.com gekauften Hachette-Ebooks auf ihr Amazon-Lesegerät zu laden. „Kurz gesagt, Hachette hat fast eine Website auf den Weg gebracht, die in direkte Konkurrenz zum Kindle Store hätte treten können.“ Somit hätte Hachette, insbesondere im Rahmen des Monate währenden Konditionen-Clinchs, ein Mittel in der Hand gehabt, um Amazon unter Druck zu setzen.
Warum aus eBooksForAll.com nichts wurde, kann Hoffelder nur spekulieren: Er glaubt, die Zielgruppe derjenigen Kindle-Nutzer, die Ebooks über Verlags-Websites beziehen, sei letztlich zu klein.
Stichhaltige Belege hat er für keinen Teil der Geschichte, gesteht Hoffelder. Hachette kommentierte seine Anfrage nicht. Hoffelder beruft sich auf ein paar Hinweise, unter anderem den Twitter-Account @eBooksForAll – von jemandem, der sich HBG Test nennt.
Kommentar hinterlassen zu "Keine eBooksForAll"